Erdhummel auf Schneebeere. Die Hummel hat beim Insektensommer besonders gut abgeschlossen. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance/dpa | Wolfgang Kumm)

Mitmachaktion für den Artenschutz

Insektensommer 2022: NABU rechnet mit vielen Schmetterlingen und Hummeln

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Der Naturschutzbund (NABU) ruft jedes Jahr zum Insektenzählen auf. Jetzt liegen die ersten Ergebnisse für 2022 vor. Dabei schneiden vor allem Hummeln und Schmetterlinge gut ab.

Fast 10.000 Menschen haben sich vom 3. bis zum 12. Juni an der Zählaktion des NABU "Insektensommer 2022" beteiligt. Dabei wurde die Erdhummel mit mehr als 12.000 Exemplaren am häufigsten gesichtet. Auf Platz zwei folgte die Steinhummel. Platz drei belegte die Hainschwebfliege, teilte der NABU am Montag in einer Rangliste mit.

NABU: Erste Anzeichen für ein gutes Schmetterlingsjahr 2022

Oft gesichtet wurden auch Schmetterlinge - darunter der Kleine Fuchs, der Distelfalter und die Taubenschwänzchen mit ihren drei Zentimeter langen Saugrüsseln. Mit diesen können sie Nektar aus sehr langen Blütenkelchen wie zum Beispiel Phlox, Fuchsie oder Sommerflieder saugen, teilte der NABU weiter mit. Taubenschwänzchen werden auch Kolibrifalter genannt, weil sie mit 80 Flügelschlägen pro Sekunde an Kolibris erinnern. Der Falter wurde bei der Zählaktion besonders häufig in Baden-Württemberg beobachtet. Er sei an fast jedem fünften Beobachtungsort entdeckt worden.

Insektensommer: Schmetterling Taubenschwänzchen (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance / Zoonar | manfredxy)
Der Sommer 2022 könnte laut NABU ein Schmetterlingssommer werden. Besonders auffallend beim Taubenschwänzchen ist der lange Saugrüssel.

Mit der Mitmachaktion will der NABU nicht nur die Verbreitung von Insekten dokumentieren, sondern auch möglichst viele Menschen für den Artenschutz sensibilisieren. Unter dem Motto "Hummeln am Hintern erkennen" lag dieses Jahr der Fokus auf den Hummeln. NABU-Insektenexpertin Sabine Holmgeirsson zieht eine positve Bilanz: "Die Artenkenntnis bei den Menschen wächst. Viele konnten Hummelarten unterscheiden und im Vergleich zu den Vorjahren verschiedene Arten melden."

Großer Teil der Wildbienenarten in BW ist laut NABU gefährdet

Insgesamt 460 Wildbienenarten gibt es laut NABU in Baden-Württemberg. Die Hälfte davon sei gefährdet oder schon ausgestorben. Hummeln, die auch zu den Wildbienenarten gehören, seien besonders fleißige Bestäuber von Beeren und Obst.

Nach der Zählaktion im Juni folgt vom 5. bis zum 14. August die zweite Runde der diesjährigen Mitmachaktion "Insektensommer 2022".

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SWR