Polizei und Stadt wollen jetzt gemeinsam und konsequent gegen die Straßenprostitution in Heilbronn vorgehen. Ein Schwerpunkt ist die Hafenstraße, hier gibt es schon seit Jahren den Straßenstrich. Neben regelmäßigen Kontrollen sollen gezielt Ordnungswidrigkeiten geahndet und Straftaten verfolgt werden, teilten Polizei und Stadt gemeinsam mit. Ziel sei es nicht nur eine Eskalation der Lage auszuschließen, sondern auch dafür zu sorgen, dass ein Straßenstrich mit den negativen Begleiterscheinungen nicht mehr stattfinde, heißt es.
"Die Stadtverwaltung prüft darüber hinaus ein Verbot der Straßenprostitution in Heilbronn", sagte ein Sprecherin dem SWR.
Die Ermittlungen und Maßnahmen sollen dabei in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Heilbronn erfolgen, heißt es. In Heilbronn gibt es laut Mitternachtsmission rund 200 Prostituierte. Nur rund zehn Prozent davon seien auf dem Straßenstrich.
Es gab in der Vergangenheit Berichte darüber, dass den Bordellbetreibern der Straßenstrich vor der Haustüre als unliebsame Konkurrenz ein Dorn im Auge sei. Nach SWR-Informationen sind es diesmal aber Auseinandersetzungen unter den Straßenstrich-Akteuren selbst.
Unterstützung für die Opfer
Neben der Strafverfolgung soll auch ein Schwerpunkt auf den Opferschutz gelegt werden, um betroffene Prostituierte zu unterstützen und Hilfsangebote aufzuzeigen. Dabei wollen Ordnungsamt und Polizei eng mit den Beratungsstellen zusammenarbeiten.
Neues Prostitutionsgewerbekonzept in Heilbronn
Erst vor kurzem hatte die Stadt Heilbronn ein neues Entwicklungskonzept vorgestellt. Demnach sollen Betriebe, die sexuelle Dienstleistungen anbieten, in Zukunft vor allem in drei Straßen erlaubt werden: in der Kreuzenstraße (Nord), der Mosbacher Straße und der Georg-Vogel-Straße. Diese Straßen sind im Konzept als sogenannte Positivgebiete vorgesehen. Heißt, die Stadt rechnet dort mit keinem negativen Einfluss auf die Nachbarschaft. Die Angebote in der Hafenstraße und der Neckarsulmer Straße liegen zwar außerhalb dieser Gebiete, werden aber als bestehende Einrichtungen geduldet, heißt es.