Amtsgericht Heilbronn

Taten mit dem Handy gefilmt

Urteil gegen Heilbronner "Mädchenbande": Arbeitsstunden und Bewährungsstrafen

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Drei Mitglieder einer "Mädchenbande" sind am Donnerstag am Heilbronner Amtsgericht verurteilt worden. Sie hatten 2023 andere junge Frauen beleidigt, geschlagen und getreten.

Drei Mitglieder der sogenannten "Heilbronner Mädchenbande" sind am Donnerstag in Heilbronn unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung zu Bewährungsstrafen und Arbeitsstunden verurteilt worden. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die 14 und 15 Jahre alten Mädchen im vergangenen Sommer im Raum Heilbronn eine Serie von Straftaten begangen haben. Der Prozess fand aufgrund des Alters der Angeklagten unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

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Amtsgericht Heilbronn verhängt Bewährungsstrafen

Das Urteil wurde noch am selben Tag verkündet: Eine der Angeklagten muss 60 Arbeitsstunden ableisten, ein andere Angeklagte bekommt zwei Jahre Jugendstrafe auf Bewährung - unter Einbeziehung eines bereits vorhandenen Urteils von acht Monaten. Sie verbleibt in einer Jugendhilfeeinrichtung. Die dritte Angeklagte bekommt eineinhalb Jahre Jugendstrafe auf Vorbewährung. Das heißt, nach sechs Monaten soll entschieden werden, ob die Strafe zur Bewährung ausgesetzt wird. Auch sie soll in einer Jugendhilfeeinrichtung unterkommen - allerdings in einer anderen als ihre ebenfalls verurteilte Freundin.

Vorgehen bei Schlägereien immer ähnlich

Die Gruppe besteht aus bis zu 25 gewaltbereiten Mädchen. Die meisten Mädchen seien jedoch noch nicht strafmündig, heißt es. Immer wieder sollen sie zugeschlagen, zugetreten und einige ihrer Taten mit dem Handy gefilmt haben. Nach Polizeiangaben sollen sie für mindestens 23 Körperverletzungen im Juli und August 2023 verantwortlich sein. Das Vorgehen bei den Schlägereien war demnach immer ähnlich.

Die Mädchen sollen in unterschiedlichen Zusammensetzungen andere Jugendliche - vor allem auch junge Frauen - angesprochen und sie beschuldigt haben, Kontakt zum Freund einer der Mädchen zu haben. Laut Polizei war das stets frei erfunden, wurde aber als Grund für Beleidigungen, Schläge und Tritte benutzt.

Untersuchungshaft schreckte offenbar ab

Zwei der Mädchen saßen im letzten Sommer zwischenzeitlich in Untersuchungshaft. Laut Kriminalhauptkommissar Michael Dzillack sorgte das für Abschreckung. Danach sei die Anzahl der Körperverletzungsdelikte im Bereich Heilbronn stark gesunken, "fast gegen null".

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SWR