Der Siegelsbacher (Kreis Heilbronn) Marcus Rudlof hält seit drei Jahrzehnten Hühner bei sich zu Hause. Seit Kurzem hat der 50-Jährige Ärger mit dem örtlichen Ordnungsamt. Sein sechs Monate alter Hahn muss nachts in einem schallisolierten Raum untergebracht werden.
Nachbarn haben sich beschwert
Nachbarn haben sich über den krähenden Hahn beschwert. Für Marcus Rudlof unverständlich, denn direkt vor dem Hühnergehege fahren die Lkw vorbei, vor allem morgens. Wenn ein Lkw vorbei fährt, ist kaum ein Wort zu verstehen.
Das Ordnungsamt argumentiert mit einem Urteil des Verwaltungsgerichts Frankfurt/Oder. Demnach müssen Hähne zwischen 22:00 Uhr und 6:00 Uhr in einem schallisolierten Stall untergebracht werden.
Hahn Fridolin ist Ortsgespräch
In Siegelsbach gehen die Meinungen über Fridolin auseinander. Einige der Anwohner lassen sich von dem Hahn und den Hühnern nicht aus der Ruhe bringen. Es sei doch ganz normal, dass Hühner auf dem Land leben. Andere können die Beschwerde über den krähenden Hahn nachvollziehen. Der Initiator der Beschwerde lebt direkt neben Marcus Rudlof, möchte aber nicht namentlich genannt werden.
Schallisolierter Stall für Fridolin
Um den Forderungen des Amtes schnell gerecht zu werden, gab Marcus Rudlof seinen Hahn in die Obhut seines Nachbarn, der hat bereits einen schallisolierten Stall. Tagsüber darf Fridolin zu seinen Hennen und auf alle aufpassen. Ab 22 Uhr muss der stolze Hahn in Zukunft in eine Einzelunterkunft. Marcus Rudlof hat für seinen Schützling extra eine schallisolierte Hütte gekauft, 600 Euro hat sie gekostet.
Und so dürfte bei Marcus Rudlof erstmal wieder Ruhe einkehren, im Hühnerstall und hoffentlich auch in der Nachbarschaft.