Galeria Kaufhof Heilbronn (Foto: SWR, Galeria Kaufhof Heilbronn)

"Weiter so" würde nicht zum Erfolg führen

Vorsichtiger Optimismus wegen Erhalt der Galeria-Filiale in Heilbronn

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Die Stadt sowie Bürgerinnen und Bürger freuen sich über den Erhalt der Galeria-Filiale in Heilbronn. Es gibt aber auch warnende Stimmen, sich nicht auf der Entscheidung auszuruhen.

Heilbronns Oberbürgermeister Harry Mergel (SPD) äußerte sich erfreut, dass die Heilbronner Galeria Kaufhof-Filiale erhalten bleibt und auch die Heilbronner Bürgerinnen und Bürger sind erleichtert. Aber es gibt auch Stimmen, die ermahnen, jetzt dürfe man sich nicht auf der Entscheidung ausruhen, sondern müsse erst recht dafür sorgen, dass der Standort Heilbronn wieder attraktiver wird. Auch andere Städte, die eine Filiale verloren haben, hätten früher handeln sollen, so Roland Alter, Leiter des Masterstudiengangs in Unternehmensführung an der Hochschule Heilbronn.

Vorbereiten, falls es eine zweite Runde gibt

Roland Alter denkt, dass man die Schließung in anderen Städten als Warnung sehen müsse. In manchen Städten hätte sich durchaus schon länger abgezeichnet, dass ein großes Warenhaus wirtschaftlich keine Zukunft mehr hätte. Dennoch hätten viele Städte gedacht, dass es sie schon nicht treffen würde.

"Im Grunde müsste eine Stadt wie Heilbronn jetzt sagen: Sind wir in der nächsten Runde dran? Was machen wir denn dann, welche Auswirkungen hat das dann?"

Einzelhandel neu denken muss das Ziel sein

Deswegen sei die große Frage, wie könne der stationäre Einzelhandel in der Zukunft noch überleben, gerade wenn man die Konkurrenz des Online-Handels betrachte. Das Ziel müsse sein, sich gerade der Bedürfnisse der jüngeren Generation anzunehmen: Mit welchen Themen oder Aktionen könne man die Personen in seinen Laden ziehen, wie könne man sein Angebot erlebnisorientiert ausrichten?

Hier müsse man anders denken. Roland Alter führt zum Beispiel die Idee an: Wenn man Kochkurse anbiete, dann ziehe das ein ganz anderes Publikum an, dass dann wiederum erst dadurch auf die Idee käme, vor Ort auch die passenden Produkte zu kaufen.

Johannes Nölscher, Geschäftsführer Schuh Kaufmann (Foto: SWR)
"Ein 'Weiter so' wird sicherlich nicht zum Erfolg führen", sagt Johannes Nölscher, Geschäftsführer von Schuh Kaufmann in Heilbronn und Vorstandsvorsitzender der Stadtinitiative Heilbronn.

Heilbronner Einzelhandel noch vorsichtig optimistisch

Auch der Einzelhandel in Heilbronn ist vorsichtig optimistisch. Man begrüße natürlich, dass die Filiale erhalten bleibt, aber für die Zukunft sei hier ein tragfähiges Konzept nötig, sagt Johannes Nölscher, Vorstandsvorsitzender der Stadtinitiative Heilbronn.

"Wir gewinnen erstmal Zeit. Jetzt ist natürlich entscheidend, was die Konzernleitung an der generellen Struktur des Konzerns ändern möchte, weil ein 'Weiter so' wird sicherlich nicht zum Erfolg führen."

Man schaue gespannt auf die Entwicklung der Geschäftsprozesse der Warenhäuser. Denn es sei wichtig, dass die Häuser, die jetzt zwar bestehen bleiben, eben auch in Zukunft erfolgreiche ihre Geschäfte betreiben können.

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