G9 Modell (Foto: SWR)

Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium

Neue Bildungspläne für G9 gefordert

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Das Land will zu G9 zurückkehren: Wie das genau geschieht, dazu gibt es aber unterschiedliche Vorstellungen. Eine Modellschule aus Beilstein begrüßt die Entwicklung.

Die Lehrergewerkschaft "Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft" (GEW) fordert völlig neue Bildungspläne, wenn das Land zum neunjährigen Gymnasium zurückkehrt. Damit widerspricht die GEW dem Philologenverband, der anderen Lehrergewerkschaft im Land, die es zunächst für ausreichend hält, die bestehenden Bildungspläne von acht auf neun Jahre zu strecken. "Vor dem Tempo kommt die Qualität", sagte Jana Kolberg, die GEW-Vorsitzende des Bezirks Main-Tauber-Hohenlohe, dem SWR.

GEW: G8 mache es schwer, aufs Gymnasium zu wechseln

Auch die GEW-Fachgruppenleiterin für die Gymnasien, Barbara Becker, warnt: "Nichts hält so lange wie ein Provisorium". Durch das achtjährige Gymnasium sei es schwer geworden, von der Realschule nach oben zu wechseln. Jetzt müsse das Schulsystem wieder durchlässig werden, fordert Becker.

Eine G9-Modellschule aus Beilstein (Kreis Heilbronn) berichtet von guten Erfahrungen mit dem neunjährigen Gymnasium. Die Pädagogen hätten mehr Zeit, den Lernstoff zu vermitteln und die Schülerinnen und Schüler bekommen mehr Zeit, persönlich, aber auch fachlich zu reifen. So hat es der Schulleiter des Herzog-Christoph-Gymnasiums in Beilstein formuliert, einer von drei Modellschulen in der Region Heilbronn-Franken. Eine weitere gibt es in Öhringen (Hohenlohekreis) und noch eine in Lauda-Königshofen (Main-Tauber-Kreis).

In der Aula in einem Gymnasium beginnt die schriftliche Abiturprüfung in Deutsch - Schülerinnen und Schüler sitzen an Einzeltischen und werden beaufsichtigt. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Bernd Wüstneck)
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"Philologenverband" hat G9-Konzept vorgelegt

Die Lehrergewerkschaft "Philologenverband" hat unterdessen ein Konzept vorgelegt, wonach bereits im kommenden Schuljahr G9 flächendeckend eingeführt werden soll. Dieses sieht vor, die Lehrpläne auf neun Jahre zu strecken.

Das Land will das neunjährige Gymnasium frühestens zum Schuljahr 2025 schrittweise wieder einführen, hieß es am Nachmittag im Bildungsausschuss des Landtags. Dabei soll G9 schrittweise Klassenstufe für Klassenstufe umgesetzt und keine Wechseloption für ältere Schülerinnen und Schüler angeboten werden. Eine Wechseloption für Klassen der Mittelstufe ist nach den Plänen des Landes nicht vorgesehen. 

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