Nach dem Fasching beginnt die Fastenzeit bis Ostern (Foto: dpa Bildfunk, Picture Alliance)

Wer sollte verzichten - wer nicht?

Fastenzeit in Heilbronn: Ernährungsberaterin klärt auf

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AUTOR/IN
Jan Arnecke
Oliver Diesem

Die Fastenzeit hat begonnen. Wie aber packt man es richtig an und wer sollte das Fasten besser lassen? Darüber klärt Ernährungsberaterin Iris Baumann von der AOK Heilbronn auf.

Mit Aschermittwoch hat die Fastenzeit begonnen. Viele verzichten jetzt wieder, sei es auf Fleisch, auf das Autofahren oder das Smartphone. Im Zentrum vieler steht sicherlich das Essen. Aber wie fastet man eigentlich richtig - und wer sollte besser auf den Verzicht verzichten? AOK-Ernährungsberaterin Iris Baumann aus Heilbronn beantwortet die wichtigsten Fragen dazu.

Der beste Einstieg ins Fasten gelingt laut Baumann mit der richtigen Vorbereitung. In den ersten sogenannten "Entlastungstagen" sollte man anfangen, beispielsweise auf Fleisch, Fastfood, süße Getränke oder auch Kaffee zu verzichten. Das kann helfen, das eigentliche Fasten durchzuhalten. Sie empfiehlt, zehn Tage zu Fasten, wozu auch die Entlastungstage und der Aufbau nach dem Fasten zählen.

Nicht jeder sollte fasten

Beim Fasten geht es um Verzicht. Wirklich fasten heißt: Keine feste Nahrung aufnehmen, nur trinken. Das kann nicht für alle gesund sein, klärt Baumann auf.

"Zum Beispiel kranke Menschen, Schwangere, stillende oder auch Menschen mit Essstörungen sollten nicht fasten."

Aufbau danach wichtiger als Fasten selbst

Viel wichtiger für die Gesundheit als das Fasten selbst, so Baumann, ist der richtige Aufbau danach - heißt: die Vorbereitung des Körpers zurück zur festen Nahrung.

"Da ist es wichtig, dass man nicht gleich mit Salami-Pizza und Cola anfängt."

Baumann empfiehlt einen Einstieg mit gedünstetem Gemüse. Fleisch, Fisch und Co. können dann nach und nach wieder in die Ernährung eingebunden werden. Außerdem sollte man sich in der Fastenzeit auch ärztlich begleiten lassen, rät Baumann.

"Fress-Koma" bleibt aus

Das Fasten bringt für viele Menschen positive Nebeneffekte mit sich - vorausgesetzt man mach es richtig, sagt Baumann. Zum Fasten gehöre viel mehr, als nur auf Essen zu verzichten: Achtsamkeit, zu sich selbst finden, den Ballast des Alltags abwerfen. Und das wiederum könne dazu führen, dass das Glückshormon Serotonin ausgeschüttet werde.

Das gesamte Gespräch zum Fasten von Iris Baumann mit SWR-Moderator Oliver Diesem:

Viele Fastende fühlen sich auch fitter. Baumann führt an, dass das auch an der Menge an Essen liegt, die wir im normalen Alltag oft zu uns nehmen. Oft werde zu viel gegessen, der Körper braucht Energie für die Verdauung und man fällt in das sogenannte "Fress-Koma". Diese Belastung bleibt beim Fasten aus und "dadurch fühlen sich [Fastende] fitter", erklärt Baumann weiter.

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