In der Bodenseeregion haben vereinzelt Obstbauern damit begonnen, die ersten Erdbeeren zu ernten. Auf seinen Feldern in Salem (Bodenseekreis) seien die ersten Früchte reif, die im Folientunnel gewachsen sind, so Landwirt Rolf Haller aus Horgenzell (Kreis Ravensburg). Er startet als einer der ersten Landwirte in der Region mit der Ernte. In Salem sei das Klima wegen der Nähe zum Bodensee wärmer. Mehr Ertrag aus dem Folientunnel verspricht er sich am Wochenende, wenn es noch wärmer werden soll. Andere Obstbauern in der Region starten erst in ein bis zwei Wochen mit der Erdbeerernte.
Süße Erdbeeren - teure Produktion
Mit der Qualität der Beeren ist der Landwirt bisher zufrieden, die Früchte schmeckten süß und aromatisch. Den Erdbeeren sei die kühle Witterung zugutegekommen, so Haller. Die Früchte gedeihen besser, wenn es nur nach und nach wärmer wird. Dennoch blicken viele Erdbeerbauern mit gemischten Gefühlen auf die Saison. Grund dafür seien die gestiegenen Produktionskosten, so Haller. Darin schlägt sich der neue Mindestlohn nieder und höhere Preise für Diesel oder Düngemittel. Diese Mehrkosten könnten aber nicht preislich an die Kundinnen und Kunden weitergegeben werden, so Rolf Haller. Denn viele könnten sich das nicht leisten und kaufen dann eher günstigere Erdbeeren aus dem Ausland. Mit diesen könnten die regionalen Produzenten nicht konkurrieren.
Erdbeeranbau geht zurück
Da die Produktion immer teurer wird, geben auch Landwirte am Bodensee den Erdbeeranbau auf oder verringern die Produktion. Wirtschaftlich sei das im vergangenen Jahr ein Totalschaden gewesen, so ein Landwirt aus Ailingen (Bodenseekreis), der anonym bleiben will. Wenn es dieses Jahr wieder so läuft wie im vergangenen Jahr, dann müsste auch Rolf Haller seine Produktion langfristig verkleinern. Vergangenes Jahr gab es zunächst wenig Nachfrage nach Erdbeeren, weil der Preis hoch war. In der Folge mussten die Landwirte die Früchte sehr günstig verkaufen.