Spaten stecken in Sandhaufen vor Häuserblock in Konstanz (Foto: SWR, Friederike Fiehler)

Neubauprojekt im Stadtteil Petershausen

Bezahlbarer Wohnraum für Konstanz geplant

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Im Konstanzer Stadtteil Petershausen sollen moderne und vor allem bezahlbare Wohnungen entstehen. Denn in der größten Stadt am Bodensee sind diese knapp.

Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) schafft im Rahmen der Wohnraumoffensive von Bund, Ländern und Kommunen in ganz Deutschland neuen; bezahlbaren Wohnraum – jetzt auch in Konstanz. Im Stadtteil Petershausen will das zentrale Immobilienunternehmen des Bundes entlang der Steinstraße ein Wohngebäude, das sogenannte "Haus D", mit insgesamt 45 neuen und modernen Wohnungen errichten. Am Donnerstag war der Spatenstich für dieses Neubauprojekt. Zeitgemäßer und bezahlbarer Wohnraum ist in der größten Stadt am Bodensee derzeit knapp.

Wohnraum durch Neubau schaffen

Verantwortlich für den Neubau ist die biMa. Sie ist das zentrale Immobilienunternehmen des Bundes und schafft in ganz Deutschland im Rahmen der Wohnbauoffensive bezahlbaren Wohnraum - zum ersten Mal jetzt auch einen Neubau in Konstanz, erklärt die Projektverantwortliche Verena Ehrent.

"Es bedeutet uns ganz viel, weil es ein großer Meilenstein für uns ist. Wir sind glücklich, dass es jetzt offiziell los geht."

8.000 Wohnungen fehlen bis 2023 in Konstanz

45 neue Wohnungen für Konstanz klingt nach nicht viel. Denn laut Rechnungen der Stadt fehlen in Konstanz bis zum Jahr 2035 rund 8.000 neue Wohnungen. Auch Herbert Weber vom Mieterbund Bodensee sagt, allein betrachtet sind die 45 neuen Wohnungen ein Tropfen auf den heißen Stein. Seit 50 Jahren ist er Vorsitzender des Mieterbunds Bodensee. Er sagt, der Wohnungsmarkt in Konstanz sei schon immer eng gewesen, doch aktuell sei die Lage so schlimm wie nie zuvor.

Wohnungsbau steckt bundesweit in der Krise

Der Wohnungsbau steckt in einer Krise. Das neue Bauministerium der Ampel-Koalition hatte im Jahr 400.000 neue Wohnungen angestrebt. Jüngst gab Bauministerin Klara Geywitz (SPD) bekannt, dass dieses Ziel weder letztes Jahr erreicht wurde, noch dieses Jahr erreicht wird. Susanne Dübon von der BImA erklärt die Problematik:

 "Es sind schwierige Zeiten. Zuerst einmal Corona. Jetzt ist es schwierig, Handwerker zu bekommen."

Sie hätte Ausschreibungen für Handwerker, auf die keine Gebote eingingen, so Dübon. Dadurch werde alles langsamer und teuerer. Auf der anderen Seite, würde die BImA günstigen Wohnraum anbieten, der auf zehn Euro pro Quadratmeter gedeckelt sei. Gleichzeitig müsse man wirtschaftlich sein.

Weitere Wohnungen durch Nachverdichtung

Die BImA selbst sieht die 45 neuen Wohnungen, die sie in Konstanz baut, nicht als Tropfen auf den heißen Stein. Denn für das Areal gibt es größere Pläne. Sobald der Neubau steht, sollen dort Menschen aus den umliegenden Häusern einziehen. In einem nächsten Schritt sollen dann die leergewordenen Häuser abgerissen und neu gebaut werden. Dabei sollen 110 weitere Wohnungen entstehen.

Auch Herbert Weber vom Mieterbund Bodensee begrüßt die langfristige Planung der BImA in Konstanz. Das Areal eigne sich gut zum Nachverdichten zudem sei die BImA ein fairer Träger. Die 45 neuen Wohnungen, für die am Donnerstag Spatenstich war, sollen in etwa zwei Jahren bezogen werden. Die Wohnungen würden zuerst Bundesbediensteten angeboten, also etwa Beschäftigte von Zoll, Bundespolizei und Bundeswehr.

Das neue Wohngebiet in Konstanz-Petershausen von oben (Foto: Pressestelle, Stadt Konstanz)
In diesem Gebiet im Konstanzer Stadtteil Petershausen sollen die neuen Wohnungen entstehen.

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