Halle für Tieruntersuchungen  (Foto: Pressestelle, Universität Konstanz)

Optisches und akustisches Tracking von Tieren

Uni Konstanz untersucht Tiergruppen in neuer Hightech-Halle

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In einer neuen Großforschungsanlage bei Konstanz kann das komplexe Verhalten von Tiergruppen detailgenau untersucht werden. Forschende machen dies mit dem neuen Werkzeug "SMART-BARN".

Das komplexe Verhalten von Tiergruppen kann nun in einem neuen Hightech-Labor bei Konstanz in Detailgenauigkeit untersucht werden. Forschende der Universität Konstanz und des Max-Planck-Instituts für Tierverhalten in Radolfzell haben dafür laut Mitteilung ein Werkzeug entwickelt, das sogenannte SMART-BARN.

Neue Halle bietet genug Platz für Untersuchungen

Ob 10.000 Heuschrecken oder hunderte Fledermäuse - um das Gruppenverhalten von Tieren genau zu untersuchen, braucht es viel Platz und hochmoderne Technik. Möglich ist das nun in einer Scheune aus dem 18. Jahrhundert in Radolfzell-Möggingen und einer großen Halle bei der Uni Konstanz, dem "Imaging Hangar".

Eine wesentliche Einschränkung in der Verhaltensforschung besteht darin, dass Forschende Tiere entweder unter stark kontrollierten und nur kleinen Bedingungen im Labor untersuchen können oder unter weitgehend unkontrollierten Bedingungen in freier Wildbahn. Dadurch ist es laut Universität Konstanz nur sehr begrenzt möglich, die ganze Vielfalt des Tierverhaltens zu untersuchen, insbesondere das kollektive Verhalten - also Bewegungen und Interaktionen zwischen Tieren.

Um dieses Problem zu lösen, brauche es einen Ort mit viel Platz und  hochmoderne Technologie, so die Forschenden. Die neue Anlage biete wesentlich mehr Platz als ein normales Labor und erlaube Experimente mit neuen Arten, heißt es in einer Mitteilung der Uni Konstanz.

"SMART-BARN" untersucht Interaktionen zwischen Tiergruppen

Wie sich die vielen Tiere wie Insekten, Vögel und Säugetiere bewegen, welche Laute sie von sich geben, wohin sie blicken, wie sie interagieren - all diese Daten können mithilfe der "SMART-BARN"-Technologie in Echtzeit aufgenommen und verarbeitet werden. "Wir setzen Messverfahren mit hohem Durchsatz ein, wie zum Beispiel optisches und akustisches Tracking, mit denen wir die genaue 3D-Position und -Haltung von Tieren untersuchen und ihr Sichtfeld berechnen können", so Forscher Máté Nagy.

"SMART-BARN" biete die Möglichkeit, den Blick und die Körperhaltung von Vögeln in einer Gruppe von zehn oder mehr Tieren in 3D zu verfolgen und dabei ihre Identität zu wahren. Diese Technik werde beispielsweise von Biologen eingesetzt, um die Rolle des Blicks bei der Entscheidungsfindung zu untersuchen.

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