Die neue Rettungshundestaffel des Biberacher DRK-Kreisverbandes beim Training. (Foto: Pressestelle, DRK-Kreisverband Biberach e.V.)

Teams für Suche nach Vermissten einsetzbar

Neue DRK-Rettungshundestaffel für Kreis Biberach

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Rebecca Lüer
SWR-Redakteurin und Studioleiterin Rebecca Lüer Autorin Bild (Foto: SWR, Christian Schneider)

Der DRK-Kreisverband Biberach kann ab sofort mit einer eigenen Rettungshundestaffel bei der Suche nach Vermissten helfen. Die Staffel ist über die Kreisgrenzen hinaus einsatzfähig.

Der Kreisverband Biberach des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) kann ab sofort mit einer eigenen Rettungshundestaffel bei der Suche nach Vermissten helfen. Damit verstärken die vier- und zweibeinigen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer die bestehenden Rettungshundestaffeln der Region Bodensee-Oberschwaben.

Aktuell verfügt die neue Staffel über neun geprüfte Teams, weitere sind laut DRK in der Ausbildung. Ein Hund und sein Frauchen oder Herrchen bilden je ein Team, dazu zähle immer auch ein Einsatzhelfer. Die neun bereits geprüften Teams haben sogenannte Flächensuchhunde, heißt es vom DRK in Biberach. Sie sind so ausgebildet, dass sie jeden hilflosen Menschen in einem Suchgebiet aufspüren.

Sogenannte Mantrailer-Hunde hingegen verfolgen die Fährte einer bestimmten Person. Fünf solcher Mantrailer-Hunde für den Kreis Biberach werden laut DRK aktuell ausgebildet.

Rettungshunde brauchen nicht nur eine gute Spürnase

Für die Aufgabe als Rettungshund müssen die Tiere bestimmte Kriterien erfüllen, heißt es vom DRK-Kreisverband Biberach. Grundsätzlich geeignet seien für eine Ausbildung mittelgroße Hunde, die freundlich, lernfreudig, gesund und körperlich fit sind. Ob Rassehund vom Züchter oder Mischling aus dem Tierschutz spiele dabei keine Rolle. Ein ausgeprägter Geruchssinn sei aber ebenso von Bedeutung wie das Alter. Für die erste Rettungshundeprüfung dürfe das Tier nicht älter als sechs Jahre alt sein, so das DRK.

"Seine Superkräfte sind Geschwindigkeit und Ausdauer. Gemeinsam mit den anderen Teams geben wir alles, um bei Sucheinsätzen erfolgreich zu sein."

Auch die Hundeführer und -führerinnen werden unter die Lupe genommen: Sie müssen den Angaben zufolge fit, teamfähig und sozial kompetent sein. Zusammen geben die Teams dann alles, um Vermisste bei Sucheinsätzen zu finden, so Julia Merker, stellvertretende Staffelleiterin des Kreisverbandes Biberach.

Ein Rettungshund des Biberacher DRK-Kreisverbandes übt für den Einsatz. (Foto: Pressestelle, DRK-Kreisverband Biberach e.V.)
Ein Rettungshund des Biberacher DRK-Kreisverbandes übt für den Einsatz.

Neue Rettungshundestaffel auf der Suche nach geeignetem Trainigsgelände

Die Teams, die über den Kreis Biberach verstreut wohnen, trainieren derzeit zweimal die Woche. Dafür sind sie auf der Suche nach großen Waldflächen. Diese sollten mindestens 30.000 Quadratmeter groß sein, um sich optimal auf Einsätze vorbereiten zu können, sagte die stellvertretende Staffelleiterin Julia Merker dem SWR.

Mehrere Rettungshundestaffeln in der Region Bodensee-Oberschwaben

In der Region Bodensee-Oberschwaben gibt es bereits einige Rettungshundestaffeln verschiedener Verbände. Sie werden über die Polizei alarmiert, sofern sie gelistet sind. Sie sind auch überregional im Einsatz.

So machen sich etwa vom DRK in Ravensburg und Wangen (Kreis Ravensburg) sowie in Sigmaringen Hundeführer mit ihren Vierbeinern auf die Suche nach Vermissten. Im Kreis Konstanz sind Rettungshundestaffeln von mehreren Verbänden einsatzfähig: Vom Bundesverband Rettungshunde (BRH) die Rettungshundestaffel Westlicher Bodensee am Standort Gottmadingen, von den Maltesern in Singen und von der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) in Radolfzell.

Im Bodenseekreis gibt es eine Mantrailing-Gruppe des THW Ortsverbandes Friedrichshafen. In Aulendorf (Kreis Ravensburg) sitzt die Rettungshundestaffel Allgäu-Oberschwaben e.V., die an die Deutsche Rettungshunde Union (RHU) mit Sitz in Bayern angebunden ist.

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