Für die Erweiterung des Naturschutzgebietes Markelfinger Winkel bei Radolfzell hat das offizielle Beteiligungsverfahren begonnen, die Pläne liegen ab sofort öffentlich aus. "Markelfinger Winkel und westlicher Gnadensee" - so heißt das geplante Schutzgebiet, das neben dem bereits geschützten Uferbereich neu auch die Flachwasserzone umfassen soll.
Es befindet sich auf der Gemarkung Markelfingen der Stadt Radolfzell sowie auf dem Gemeindegebiet von Allensbach und Reichenau (Kreis Konstanz). Das Schutzgebiet ist ein bedeutendes Rast- und Brutgebiet für zahlreiche gefährdete Vogelarten und im Winter Rückzugsraum für viele seltene Entenarten aus dem Norden. Sie finden dort wegen des flachen Wassers ideale Bedingungen vor.
Viele geschützte und seltene Tiere und Pflanzen
Dieser kleine Bereich des Untersees sei reich an hochwertigen Lebensräumen und geschützten Biotopen, so das Regierungspräsidium Freiburg. Neben Kolbenente und Zwergdommel ist das Ufer in diesem Gebiet auch noch einer der wichtigsten Standorte für das Bodensee-Vergissmeinnicht. Eine beeindruckende Anzahl von Arten sei am Markelfinger Winkel angesiedelt, einige Tiere und Pflanzen kämen in Baden-Württemberg nur dort vor, etwa die Moorente und die Strand-Schmiele.
Wassersportler fühlen sich ausgesperrt
Heftige Kritik kommt unter anderem von Wassersportlern, denn mit der Ausweisung zum erweiterten Schutzgebiet sind Einschränkungen und Verbote verbunden: Je nach Zone sind dann beispielsweise Baden, Segeln, Rudern oder Stand-Up-Paddling nicht erlaubt. Die Pläne liegen ab sofort öffentlich aus, Dienstagabend gibt es eine Infoveranstaltung im Milchwerk Radolfzell. Offizielle Stellen, aber auch Bürgerinnen und Bürger können dort Stellungnahmen gegen die Pläne des Regierungspräsidiums abgeben.