Im Kreise der Familie ist am Montag der Autor Martin Walser in Wasserburg (Kreis Lindau) beigesetzt worden. Das teilte die Gemeinde mit. Zur Beerdigung waren auch die Bürgerinnen und Bürger aus Wasserburg eingeladen. Der für seine Romane "Ein fliehendes Pferd" und "Tod eines Kritikers" berühmt gewordene Walser wurde 1927 in der Gemeinde geboren. Zu Füßen der Kirche St. Georg auf der Wasserburger Halbinsel liegt auch das Familiengrab. Hier ruhen bereits Martin Walsers Eltern und sein im Krieg gefallener Bruder. Er selbst lebte bis zu seinem Tod im Alter von 96 Jahren in Überlingen-Nußdorf im Bodenseekreis.
Martin Walser und der Bodensee
Mit der Bodensee-Region blieb Walser zeitlebens eng verbunden. Sie war immer wieder Thema in seinen literarischen Werken, zum Beispiel in seinem Essay "Von Wasserburg an". In den 1980er-Jahren wurde Walser für sein Wirken als Schriftsteller zum Ehrenbürger von Wasserburg ernannt.
Schriftsteller mit 96 Jahren gestorben Zum Tod von Martin Walser: Was ihm der Bodensee bedeutet hat
Im Alter von 96 Jahren ist der Schriftsteller Martin Walser gestorben. Den größten Teil seines Lebens hat er am Bodensee verbracht - in Wasserburg (Kreis Lindau) und Nußdorf (Bodenseekreis).
Zum Tod des Schriftstellers hatten zahlreiche Politiker Martin Walser gewürdigt. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sprach von einem tiefgründigen und streitbaren Beobachter. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) schrieb, Walsers Bücher hätten Generationen gelesen, seine Freude am Argument habe der Gesellschaft viele lebhafte Debatten beschert.