Das Konstanzer Klimacamp verlässt noch im Laufe des Oktobers den Pfalzgarten, teilte die Klimaschutzbewegung Fridays for Future Konstanz am Freitag mit. Das Protest-Camp gehöre mittlerweile zum Stadtbild, man sei nicht mehr der "Stachel im Fleisch". Deswegen sei es Zeit, neue Wege zu gehen.
Die Klimaaktivistinnen und -aktivisten ziehen eine durchwachsene Bilanz ihres 15-monatigen Protestes. Zu Beginn sei das Interesse der Bevölkerung groß gewesen, es habe gute Begegnungen und spannende Informationsveranstaltungen gegeben. Andererseits sei die Bundes- wie auch die Kommunalpolitik noch weit davon entfernt, ihre eigenen Klimaziele zu erreichen. Außerdem habe das Klimacamp viel Zeit und Kraft in Anspruch genommen. Nun solle nicht mehr nur versteckt hinter dem Münster, sondern wieder sichtbar in der ganzen Stadt und näher an den politischen Entscheidungsträgern demonstriert werden. Konkreter wurde die Klimabewegung nicht.
Klimaschutz in Zeiten leerer Stadtkassen sei keine leichte Aufgabe, so die Bewegung weiter, doch die Folgekosten des Klimawandels seien viel teurer. Die Aktivistinnen und Aktivisten bemängeln, dass die Stadt bislang zu wenig konkrete Klimaschutzmaßnahmen umgesetzt habe, der Solarausbau und die Bauwende stockten, auch würde dem Auto noch zu viel Platz eingeräumt.
Rund 30 junge Konstanzerinnen und Konstanzer haben sich seit nun mehr als 400 Tagen aktiv im Klimacamp engagiert. Unterstützt wurden sie nach eigenen Angaben von über 100 Menschen.