Vor Wanderungen am Kleinen Piz Buin in Vorarlberg wird aktuell gewarnt, denn dort droht ein ein potentieller Felssturz. Konkret geht es um den Bereich der sogenannten Buinlücke. Das ist die stark besuchte Wanderroute zwischen dem Kleinen Piz Buin und dem Großen Piz Buin. Dass der Fels instabil ist, sei bereits seit mehreren Jahren bekannt, sagt Geologe Gregor Ortner vom WSL-Forschungsinstitut für Schnee- und Lawinenforschung in Davos in der Schweiz. Neue Messungen hätten nun ergeben, dass innerhalb eines Jahres mehr als 23.000 Kubikmeter Felsmasse auf der Schweizer Seite des Berges abgestürzt seien. Auf der österreichischen Seite kommt es derzeit zu Steinschlägen.
SWR-Reporterin Marlene Fuchs über den drohenden Felssturz:
Auch Alpenverein Vorarlberg rät von Wanderungen ab
Es könnte jederzeit zu einem größeren Felssturz kommen, sagt der Geologe. Auch der Alpenverein Vorarlberg empfiehlt, Touren im Bereich Kleiner und Großer Piz Buin am besten zu vermeiden. Wenn dennoch Wanderungen in diesem Bereichen angestrebt würden, sollte der Gefahrenbereich unbedingt bei der Planung und Durchführung berücksichtigt werden, heißt es vom Verein.
Klimawandel verschärft die Gefahren in den Bergen
Massenbewegungen wie Steinschläge und Felsstürze gab es im Gebirge schon immer. Der Klimawandel führe allerdings zu starken Veränderungen in den Alpen, besonders im Hochgebirge, erklärt Geologe Gregor Ortner. Die Gletscherschmelze und das Auftauen von Permafrost könnten weiterhin zu einer Destabilisierung von Eis- und Felsmassen führen. Die Zusammenhänge zwischen Klimawandel und alpinen Massenbewegungen sei Gegenstand der aktuellen Forschung.