Ein Kiebitz im Flug (Foto: Pressestelle, Regierungspräsidium Tübingen/H. Götz)

Wiederansiedlungsprojekt für bedrohte Vogelart

Kiebitze kommen zurück nach Oberschwaben

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Der Kiebitz ist vom Aussterben bedroht. Um die Art zu retten, ist vor einigen Jahren in zwei Naturschutzgebieten in Oberschwaben ein Wiederansiedlungsprogramm gestartet - mit Erfolg.

Der Kiebitz mit seiner Federhaube ist dieses Jahr vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu) als Vogel des Jahres ausgezeichnet worden - und er ist vom Aussterben bedroht. Nun ist er aus seinem Winterquartier nach Oberschwaben zurückgekehrt. Das Regierungspräsidium Tübingen hat vor einigen Jahren in zwei Naturschutzgebieten ein Wiederansiedlungsprogramm gestartet, um die Art zu retten.

Männliche Kiebitze starten wieder Balzflüge

In den Naturschutzgebieten Gedüngtes Ried bei Schemmerhofen (Kreis Biberach) sowie Neunbrunnen bei Herbertingen (Kreis Sigmaringen) haben bereits im vergangenen Jahr mehrere Kiebitz-Paare erfolgreich gebrütet. Laut Regierungspräsidium sind bereits die ersten Kiebitze aus den Winterquartieren zurückgekehrt. Sie gehen jetzt auf Partnersuche, dabei seien von den männlichen Vögeln akrobatische Balzflüge zu sehen. In der Zeit sollten die Menschen Rücksicht nehmen, denn Lärm und frei laufende Hunde erschrecken die Tiere und gefährden ihre Jungen.

Die Kiebitze fühlen sich in den oberschwäbischen Naturschutzregionen wohl. Sie finden hier nach Angaben des Regierungspräsidiums offene Böden mit flachen Wasserstellen, die mit Spezialmaschinen bearbeitet wurden. Wasserbüffel grasen dort, damit die Flächen nicht gleich wieder zuwachsen. So könnten die Kiebitze überleben.

Schutzräume ziehen weitere Vögel nach Oberschwaben

Da nasse Acker- und Grünlandflächen im gesamten Land immer seltener zu finden seien, so das Regierungspräsidium, sei der Kiebitz in Baden-Württemberg vom Aussterben bedroht. Durch solche Schutzräume wie in den Naturschutzgebieten Gedüngtes Ried und Neunbrunnen profitieren demnach nicht nur Kiebitze. Auch andere Vogelarten wie Waldwasserläufer, Flussuferläufer, Krickente sowie die ebenfalls bedrohte Zwergschnepfe hätten sich in diesen Naturschutzgebieten wieder angesiedelt.

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SWR