Landesregierung unterstützt Hilfsaktion von Naturschutzverbänden

Brutflächen für bedrohte Kiebitze im Ammertal

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Kiebitze sind in Baden-Württemberg vom Aussterben bedroht. Im Ammertal (Kreis Tübingen) hat das Land Flächen gekauft, um den Vogel anzusiedelt und zu erhalten.

Finanzminister Bayaz schaut auf die Kiebitzäcker im Ammertal (Foto: SWR, Tobias Rager)
Finanzminister Bayaz schaut auf die Kiebitzäcker im Ammertal.

Im Ammertal sollen sich die Kiebitze wieder ansiedeln. Deshalb hat das Land 13 Hektar Fläche bei Tübingen-Unterjesingen gekauft. Dort hat sich Finanzminister Bayaz (Grüne) umgeschaut. Ein Pärchen hat sich dort bereits angesiedelt. Der Finanzminister hat die Vögel mit einem Fernrohr beobachtet.

Kiebitze sind bedroht

Der Kiebitz ist vom Aussterben bedroht. Der Vogel mag feuchte Wiesen und Äcker. Er legt seine Eier in Vertiefungen im Boden. Es sei wichtig, dass das Land in den Artenschutz im Ammertal investiere, sagte der Finanzminister. Die Flächen für den Kiebitz sollen nun nach und nach wieder feucht gemacht werden, damit noch mehr Kiebitze sich ansiedeln können.

Blick auf die Wiesen im Ammertal zur Ansiedlung von Kiebitzen (Foto: SWR)
Blick auf die Wiesen im Ammertal: Dort im Flachwasserbereich, in den sogenannten Blänken, sollen sich Kiebitze ansiedeln.

Zuviele Flächen trockengelegt

In der Vergangenheit wurden mit Drainagen Flächen trockengelegt. Dadurch sollte eine intensive Bewirtschaftung der Äcker möglich gemacht werden. Dadurch hatte sich der Zustand seltener Vogelarten im Ammertal verschlechtert. Bei eigenen Flächen kann das Land über die Bewirtschaftung der Äcker und Wiesen entscheiden. Durch den Kauf können diese Flächen nun renaturiert werden.

Artenschutz als Investition in die Zukunft

"Artenschutz ist eine gute Investition in die Zukunft. Damit fördern wir unsere eigene natürliche Lebensversicherung", sagte Bayaz weiter. Flächen wie im Vogelschutzgebiet Schönbuch könnten nun nachhaltig bewirtschaftet und bedrohte Tier- und Pflanzenarten geschützt werden.

Ein Kiebitzküken - in der Fachsprache Pulli genannt. (Foto: Mathias Schäf)
Ein Kiebitzküken - in der Fachsprache Pulli genannt. Die kritischste Lebenszeit der Vögel sind die ersten Tage. Leicht werden sie dann zur Beute von Füchsen oder Greifvögeln.

Ammertal als Muster fürs Land

Die Kiebitzäcker im Ammertal seien wichtig, um die Restpopulation des vom Aussterben bedrohten Wiesenbrüters zu erhalten, sagte der Landesvorsitzende des Natur- und Umweltschutzbundes (NABU), Johannes Enssle. Im Kreis Tübingen sei damit der Auftakt gemacht worden für das im Koalitionsvertrag verankerte Bodenbrüterprogramm des Landes. Auch Rotschenkel und Bekassine sollen im Ammertal neuen Lebensraum bekommen.

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SWR