Das Weihnachtsgeschäft sei am Bodensee und in Oberschwaben bisher gut gelaufen, heißt es von Vertretern des Einzelhandels. Aufgrund der hohen Energiepreise und der Inflation habe man mit weniger Kunden gerechnet, sagte Eugen Müller vom Wirtschaftsforum pro Ravensburg. Doch es kämen derzeit viele Menschen in die Stadt und zeigten sich in Kauflaune. Man spüre in diesem Jahr deutlich, dass die Menschen wieder große Lust hätten, die vorweihnachtliche Einkaufsstimmung in der Innenstadt zu erleben, sagte auch Daniel Hölzle vom Verein Treffpunkt Konstanz, der rund 140 Händler der Stadt vertritt.
50 Prozent mehr Besucherinnen und Besucher
Nach Konstanz seien in den vergangenen Wochen über 50 Prozent mehr Besucherinnen und Besucher als im vergangenen Jahr gekommen, so Hölzle. Allerdings könne man die Zahlen nicht direkt vergleichen, da im vergangenen Winter durch die Corona-Beschränkungen andere Grundvoraussetzungen gegolten hätten.
Weihnachtsmärkte und Winterwetter treiben Geschäft voran
Dass in diesem Jahr wieder Weihnachtsmärkte in den Innenstädten stattfänden, tue den Händlern gut, so Eugen Müller. Und auch das aktuelle Winterwetter mit kalten Temperaturen beflügle das Geschäft - vor allem beim Verkauf von Winterkleidung und Wintersportartikeln.
Umsatz unter Vor-Corona-Niveau
Doch der Umsatz blieb bei Einzelhändlern in Ravensburg, Konstanz und Friedrichshafen bisher unter Vor-Corona-Niveau. Man merke, dass die Kunden bewusster einkaufen, sagte etwa Thomas Goldschmidt vom Stadtmarketing Friedrichshafen gegenüber dem SWR. Dass viele Menschen in die Innenstädte kämen, bedeute deshalb nicht automatisch eine Umsatzsteigerung in den Geschäften.
Die Einzelhändler hoffen nun auf noch mehr Kunden in den letzten Tagen vor Weihnachten. "Die heiße Phase des Weihnachtsgeschäfts beginnt erst jetzt", sagte Daniel Hölzle aus Konstanz. Außerdem müsse immer auch die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr betrachtet werden, so Thomas Goldschmidt aus Friedrichshafen. Denn in dieser Zeit werden viele Gutscheine eingelöst, die zu Weihnachten verschenkt wurden. "Deshalb kann erst am Jahresende endgültig bilanziert werden, wie gut das Weihnachtsgeschäft wirklich war", sagte Goldschmidt.