Im Thurgau wurden für Fische Kaltwasserzonen eingerichtet (Foto: SWR, Esther Leuffen)

Maßnahme gegen Fischsterben

Kältezonen für Fische im Rhein haben sich bewährt

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Die von den Kantonen Schaffhausen und Thurgau im Rhein eingerichteten Kältepools sind von den Fischen gut angenommen worden. Ein großes Fischsterben wie im Hitzesommer 2018 blieb aus.

Experten sind mit den Kältezonen, die die Kantone Schaffhausen und Thurgau für Fische im Rhein eingerichtet hatten, zufrieden. In diesem Sommer sei man noch mit einem blauen Auge davongekommen, sagt Stefan Eglauf, Fischereiaufseher des Kantons Thurgau. Es habe nur vereinzelt tote Fische zwischen Konstanz und Schaffhausen in Seerhein, Untersee und Rhein gegeben. Darunter Barben, Aale und Äschen. Mit den Kältezonen soll verhindert werden, dass Fische massenweise sterben, wenn sich das Wasser bei großer Hitze im Sommer zu stark erwärmt.

SWR-Reporterin Esther Leuffen berichtet über die Kältepools:

Hohe Temperaturen sind für Fische lebensbedrohlich

Vor allem die Äschen geraten bei Wassertemperaturen ab 22 Grad in Stress, liegen die Temperaturen längere Zeit über 25 Grad, können die Fische verenden. So ein hitzebedingtes Fischsterben gab es bereits in den heißen Sommern der Jahre 2003 und 2018, heißt es vom Kanton Schaffhausen. 90 Prozent der Äsche-Bestände seien damals umgekommen.

Äschen in einer der eingerichteten Kaltwasserzonen im Rhein bei Diessenhofen. (Foto: Pressestelle, Stefan Eglauf)
Äschen in einer der eingerichteten Kaltwasserzonen im Rhein bei Diessenhofen.

Die Kältezonen wurden an den Mündungen von Bächen entlang des Rheins angelegt. In tiefen Kuhlen sammelt sich dort das kältere Wasser der oft grundwassergespeisten Bäche. Zum Teil sind die Kuhlen mit Plastikfolie überdacht - für Schatten und zum Schutz vor fischfressenden Vögeln.

Forellenbestand hat sich noch nicht erholt

In diesem Sommer sei immer gerade noch rechtzeitig ein Gewitter oder Wind aufgekommen und habe die hohen und lebensbedrohlichen Wassertemperaturen über 25 Grad wieder abgekühlt, sagt Stefan Eglauf. Die Kältezonen seien vor allem von Äschen und Forellen gut angenommen worden. Doch es sei auch deutlich geworden, dass sich der Bestand an Forellen und Äschen vom großen Fischsterben im Hitzesommer 2018 nicht wieder erholt habe.

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