Eine Frau sitzt zuhause an einem Schreibtisch und arbeitet an einem Laptop. (Foto: dpa Bildfunk, Finn Winkler)

Neue Regelung seit Dienstag

Verkürzung der Corona-Isolation in BW: Die wichtigsten Fragen und Antworten

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Lange Zeit mussten die Menschen in BW bei einer Corona-Infektion für zehn Tage in Isolation. Das hat sich nun geändert: Darauf müssen Betroffene künftig achten.

Das Land Baden-Württemberg verkürzt die Isolationsdauer nach einer Corona-Infektion auf fünf Tage. Das hat das baden-württembergische Gesundheitsministerium in einer Pressemitteilung bekannt gegeben. Zuvor hatte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) die neuen Absonderungsempfehlungen des Robert Koch-Instituts vorgestellt. Bisher konnten Infizierte sich frühestens nach sieben Tagen freitesten. Auf was müssen Betroffene jetzt achten? Alle wichtigen Fragen und Antworten auf einen Blick.

Wie endet die Isolation?

Infizierte können die Isolation nach fünf Tagen beenden, sofern sie zwei Tage lang keine Symptome haben. Ein negativer Test ist nicht mehr nötig, um die Isolation zu beenden. Haben Betroffene aber weiterhin Krankheitssymptome, müssen sie laut einer Pressemitteilung des Gesundheitsministeriums weiter in Isolation bleiben. Diese ende spätestens nach zehn Tagen.

Baden-Württemberg

Neue Regelung soll ab Mai gelten Baden-Württemberg verkürzt Isolation von Corona-Infizierten auf fünf Tage

Bislang mussten die Menschen in BW zehn Tage in Isolation gehen und konnten sich erst nach sieben Tagen freitesten, wenn sie Corona-positiv waren. Das soll sich nun ändern.

Das baden-württembergische Gesundheitsministerium empfiehlt aber in der Mitteilung: "Wer krank ist, sollte zu Hause bleiben." Das Robert Koch-Institut (RKI) empfiehlt auch künftig dringend einen "negativen Test" zum Abschluss der Isolation. Bundesgesundheitsminister Lauterbach sagte der ARD, dass viele Menschen nach fünf Tagen noch positiv seien und auch andere anstecken könnten.

Für wen gilt die Regelung?

Die Regelung gilt für alle, die sich nachweislich mit dem Coronavirus infiziert haben. Ausnahmen gibt es allerdings für Personal in Kliniken oder Pflegeheimen. Sie können nur nach einem negativen Corona-Test wieder arbeiten gehen, so das Gesundheitsministerium in einer Pressemitteilung.

Warum wurde die Isolations-Dauer verkürzt?

Der Grund für die Verkürzung der Isolation: Mildere Krankheitsverläufe durch Omikron und eine zunehmende Immunität in der Bevölkerung. Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) sagte am Montag (2. Mai) dazu: "Die Infektionen mit der Omikron-Variante verlaufen bei den meisten Betroffenen nach wie vor weniger schwer, die Situation in den Krankenhäusern hat sich ebenfalls nicht verschärft." Man gehe weiter von einem langsamen, aber kontinuierlichen Rückgang der Infektionen aus. Die Corona-Pandemie sei dennoch nicht vorbei.

Müssen Kontaktpersonen in Quarantäne?

Auch die Quarantäne für enge Kontaktpersonen entfällt laut dem Gesundheitsministerium ab dem 3. Mai vollständig - egal, ob eine Person geimpft ist oder nicht. Es empfiehlt ihnen aber, Kontakte zu anderen Menschen für zehn Tage zu reduzieren - nach dem letzten Treffen mit der positiv getesteten Person.

Gibt es bundesweit einheitliche Regeln?

Die Isolationszeit soll auch auf bundesweiter Ebene auf fünf Tage verkürzt werden. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte am Montag (2. Mai) offizielle Empfehlungen des RKI zur Isolation vorgelegt. Eine Quarantäne für Kontaktpersonen von Infizierten soll es bundesweit auch nicht mehr geben. Sie soll nur noch dringend empfohlen werden - ebenso wie ein freiwilliges Freitesten.

Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) sagte allerdings, eine grundsätzliche und allgemeine Empfehlung, sich nach Isolationsende bei Symptomfreiheit freizutesten, sei in Bayern nicht vorgesehen. Unter anderem auch Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen wollten genauso verfahren.

Wie reagieren die anderen Fraktionen im Landtag?

Die FDP-Fraktion im Landtag findet, dass die Entscheidung "längst überfällig" gewesen sei. Sie fordert sogar eine vollständige Aufhebung der Isolation. "Es ist den Menschen doch zuzutrauen, dass sie mittlerweile selbst entscheiden können, ob sie noch zu Hause bleiben oder nicht", sagte FDP-Gesundheitsexperte Jochen Haußmann.

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SWR