Eine Frau sitzt während der Isolation nach einem positiven Corona-PCR-Test auf ihrem Bett. (Foto: dpa Bildfunk, Picture Alliance)

Neue Regelung soll ab Mai gelten

Baden-Württemberg verkürzt Isolation von Corona-Infizierten auf fünf Tage

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Bislang mussten die Menschen in BW zehn Tage in Isolation gehen und konnten sich erst nach sieben Tagen freitesten, wenn sie Corona-positiv waren. Das soll sich nun ändern.

Corona-Infizierte müssen in Baden-Württemberg künftig nur noch fünf Tage in Isolation. Nach SWR-Informationen haben sich darauf das Sozialministerium und die Fraktionschefs von Grünen und CDU verständigt. Bislang gilt für Infizierte eine verpflichtende Isolation von zehn Tagen - ein Freitesten ist frühestens nach sieben Tagen möglich. Zunächst hatte die Deutsche Presse-Agentur darüber berichtet.

Ausnahmen für Personal in Kliniken und Pflegeheimen

Ab Anfang Mai soll in Baden-Württemberg zudem ein abschließendes Freitesten nach fünf Tagen für die meisten Menschen nicht mehr nötig sein, sofern sie zwei Tage lang keine Symptome mehr hatten. Ausnahmen gibt es für Personal in Kliniken oder Pflegeheimen.

Was braucht es im Haushalt bei einer Isolation? SWR-Redakteur Michael Eiden war selbst betroffen und hat ein paar praktische Tipps zusammengetragen.

BW fordert wohl einheitliche Regelung für alle Bundesländer

Baden-Württemberg folgt damit dem Beispiel Bayerns, wo diese Regelung schon seit Mitte April gilt. Auch Rheinland-Pfalz und Thüringen haben schon angekündigt, diesen Weg zu gehen.

Wie am Donnerstagabend durch eine Mitteilung des Landesgesundheitsministeriums Sachsen-Anhalt bekannt wurde, wird die Verkürzung wohl bald bundesweit gelten. In einer Videoschalte der Ressortchefs von Bund und Ländern habe das Bundesgesundheitsministerium angekündigt, dass die Empfehlung des Robert Koch-Instituts (RKI) hinsichtlich der Isolations- und Quarantänedauer Anfang kommender Woche angepasst werden solle. "Im Wesentlichen geht es dabei um eine Verkürzung der Isolationsdauer für nachweislich positiv Getestete auf fünf Tage", teilte das Ministerium mit. Sachsen-Anhalt hat derzeit den Vorsitz der Gesundheitsministerkonferenz (GMK).

FDP begrüßt die Entscheidung

Die FDP-Fraktion im Landtag nannte zuvor die Entscheidung der Landesregierung "längst überfällig" und forderte die Landesregierung auf, sich beim Bund und bei den Ländern für eine vollständige Aufhebung der Isolation einzusetzen. "Es ist den Menschen doch zuzutrauen, dass sie mittlerweile selbst entscheiden können, ob sie noch zu Hause bleiben oder nicht", sagte FDP-Gesundheitsexperte Jochen Haußmann.

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SWR