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Das Coronavirus und die Folgen für das Land

Live-Blog zum Coronavirus in BW: Donnerstag, 29. April 2021

Stand

Das war der Donnerstag in Baden-Württemberg

Was bedeutet der Corona-Stress für die Polizei?

19:50 Uhr

Polizeibeamtinnen und -beamte sind in Corona-Zeiten besonders gefordert: Sie sollen die Einhaltung der Maskenpflicht kontrollieren, Demos absichern oder auflösen und werden nicht selten offen angefeindet. Wie stark ist die Stressbelastung bei der Polizei in Corona-Zeiten ist, will die Uniklinik Ulm herausfinden. Dafür werden 120 Polizistinnen und Polizisten aus dem Streifendienst, dem Kriminaldauerdienst und dem Verkehrsunfallaufnahmedienst ausführlich befragt - zum Beispiel zum gefühlten Stresslevel bei Demo-Einsätzen.

Inzidenz in Baden-Württemberg sinkt weiter leicht

19:34 Uhr

Das Landesgesundheitsamt meldet am Donnerstag (Stand 16 Uhr) 3.594 Neuinfektionen für Baden-Württemberg (insgesamt 443.059). Vor einer Woche waren es 3.795 Neuinfektionen, am Mittwoch 4.087. Allerdings wurden heute keine Daten aus dem Ortenaukreis übermittelt. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist wieder leicht gesunken und liegt bei 186,3 (vor einer Woche 184,4 am Mittwoch 188,8). 32 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 wurden gemeldet (insgesamt 9.340). 618 an Covid-19 erkrankte Personen werden zurzeit auf Intensivstationen behandelt, 375 davon invasiv beatmet. Der Landkreis Tuttlingen hat mit 287,0 die höchste Inzidenz im Land, gefolgt vom Hohenlohekreis mit 281,4. Die niedrigste Sieben-Tage-Inzidenz hat der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald mit 60,3, am zweitniedrigsten liegt sie ihm Stadtkreis Heidelberg mit 62,5. Der R-Wert für Baden-Württemberg liegt am Donnerstag bei 0,94 (Mittwoch 0,95).

Impfungen für Beschäftigte der kritischen Infrastruktur

19:00 Uhr

Ab voraussichtlich Mitte Mai können Beschäftigte der kritischen Infrastruktur Impftermine buchen. Das Sozialministerium veröffentlichte eine Liste der betroffenen Bereiche in Baden-Württemberg.Voraussetzung sei die Lieferung der zugesagten Impfstoffmenge. Zu dieser Gruppe zählen Beschäftigte im Lebensmitteleinzelhandel, Journalistinnen und Journalisten, Wahlhelferinnen und Wahlhelfer oder Personen, die in besonders relevanter Position in den Verfassungsorganen, in den Regierungen und Verwaltungen, wie der Landesverwaltung, bei der Bundeswehr, der Polizei, beim Zoll, bei der Feuerwehr, beim Katastrophenschutz (einschließlich des Technischen Hilfswerks), in der Justiz oder in der Rechtspflege tätig sind.

Corona-Impfung: Viele Geflüchtete haben Bedenken

18:10 Uhr

Seit Beginn der Pandemie gab es in Baden-Württemberg 190 Ausbrüche von Covid-19 in Flüchtlingsunterkünften. Stuttgart verzeichnete zuletzt in rund einem Dutzend Unterkünften Covid-19-Infektionen. Der Flüchtlingsrat Baden-Württemberg startete vor einigen Tagen eine Umfrage unter den Landkreisen. In ersten Rückmeldungen schätzen die Landkreise die Impfbereitschaft auf 20 bis 50 Prozent. Ein Grund dafür ist, dass die Diskussion um den Impfstoff von Astrazeneca viele Flüchtlinge verunsichert hat. Einige sind auch der irrigen Annahme, eine Impfung im Ramadan könne das Fasten unterbrechen. Andere erreichen zahlreiche Falschinformationen durch die Sozialen Medien.

Offenbar zu wenig Corona-Kontrollen in Betrieben im Land

18:01 Uhr

In den Betrieben in Baden-Württemberg gibt es offenbar zu wenig Corona-Kontrollen. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil forderte die Landesregierung zum Handeln auf. Die meisten Unternehmen hätten das sehr vorbildlich und gut umgesetzt und organisiert, sagte Heil. "Ein bisschen Luft nach oben ist aber noch." Der Minister forderte die Länder auf, mit ihren Arbeitsschutzbehörden jetzt verstärkt auf Kontrollen zu setzen. Dabei kritisierte Heil besonders das grün-schwarz regierte Baden-Württemberg. Auch der Beamtenbund kritisiert fehlende Kontrollen vor Ort. Maximal eine Kontrolle pro Woche gibt es derzeit im Großraum Stuttgart, sagte Michael von Koch von der zuständigen Fachgewerkschaft des Beamtenbundes dem SWR.

Auch Corona-Geimpfte können infektiös sein

16:20 Uhr

Anfang April hat das Robert-Koch-Institut (RKI) neue Erkenntnisse zur Corona-Impfung zusammengetragen. Danach ist gut belegt, dass die Impfungen Corona-Infektionen in "erheblichem Maße verhindern". Die Wahrscheinlichkeit, dass sich Geimpfte trotzdem mit Corona infizieren, sei aber nicht null. Das RKI geht davon aus, dass einige Menschen nach Kontakt mit dem Coronavirus trotz Impfung infektiöse Viren verbreiten können – und damit potenziell ansteckend sind. Nach vorliegenden Daten sei aber davon auszugehen, dass vollständig geimpfte Menschen bei einer Corona-Infektion deutlich weniger Viren tragen und das Virus weniger lange verbreiten. Deshalb sei das Risiko deutlich geringer, dass sie andere Menschen anstecken und für die Entwicklung der Corona-Pandemie noch eine entscheidende Rolle spielen.

Transportfahrer soll Tests unterschlagen haben

15:06 Uhr

Corona-Schnelltests sind offenbar ein heiß begehrtes Diebesgut: Der Fahrer eines Transportunternehmens soll solche Tests im Wert von 60.000 Euro unterschlagen haben, teilte die Polizei in Karlsruhe heute mit. Eigentlich hatte der 24-Jährige den Auftrag, die Schnelltests am Dienstag vom Flughafen Frankfurt-Hahn nach Rheinstetten (Kreis Karlsruhe) zu bringen. Die Tests soll er den Ermittlungen zufolge einem unbekannten Mittäter übergeben haben. Aufgeflogen sei die Unterschlagung, als ein aufmerksamer Mitarbeiter beim Entladen in Rheinstetten feststellte, dass die Kartons unterschiedliches Gewicht aufwiesen. Der Fahrer kam in Untersuchungshaft.

Viele Verfahren beim VGH wegen Corona

15:02 Uhr

Das Infektionsschutzrecht hält beim Verwaltungsgerichtshof (VGH) einen ganzen Senat auf Trab. Vom 1. März bis zum 31. Dezember 2020 gingen 348 Verfahren mit Corona-Bezug beim 1. Senat ein, wie das Mannheimer Gericht heute mitteilte. Alle Eilverfahren und Beschwerdeverfahren seien abgeschlossen. Insbesondere die Eilverfahren seien aufwendig, erläuterte das Gericht. Die Bearbeitung geschehe unter hohem Zeitdruck. Denn die Verfahren seien dringlich und die angefochtenen Vorschriften gälten häufiger nur eine begrenzte Zeit.

Zwei Landkreise fehlten bei den gestrigen Corona-Zahlen

14:41 Uhr

Erfreuliche Zahlen gestern: Die landesweite Sieben-Tages-Inzidenz ging leicht auf 188,8 zurück nach 191,9 vorgestern. Allerdings fehlten die Zahlen aus den Landkreisen Heidenheim und Ravensburg. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sagte mit Blick auf eine mögliche Verschärfung der Corona-Maßnahmen, man müsse jetzt abwarten. "Das muss schon belastbar sein." Man werde weiter "immer auf Sicht" fahren.

Polizei im Land in der Krise dreifach belastet

12:29 Uhr

Die Polizei habe in der Pandemie "eine dreifache Belastung" zu schultern, sagt die baden-württembergische Landespolizeipräsidentin Stefanie Hinz. Die Einsatzkräfte der Polizei seien es, die zum Beispiel die Einhaltung der Schutzbestimmungen in den Stadt- und Landkreisen durchsetzen müssen - je nach Inzidenz. Die Corona-Kontrollen, das "normale Geschäft" der Polizei und die persönliche Belastung sind die drei Faktoren, die Hinz nennt. Im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Andreas Herrler beschreibt Hinz, wie die Polizei mit der Pandemie-Situation umgeht und wie sie zum Beispiel andere Wege in der Präventionsarbeit gehen muss.


Menschen mit Migrationshintergrund erkranken häufiger an Covid-19

11:57 Uhr

Nach Beobachtungen des Stuttgarter Klinikums sind im Gegensatz zum Beginn der Pandemie nun eher Menschen mit schwächerem sozialem Status von Corona-Infektionen betroffen, darunter viele mit Migrationshintergrund. Der Vorstandschef des Stuttgarter Klinikums, Jan Steffen Jürgensen, schätzt ihren Anteil an den Covid-19-Patienten in seinem Haus auf etwa 60 Prozent. Zahlen, die sich so auch in anderen Einrichtungen in Baden-Württemberg widerspiegelten. Der Medizinethiker Michael Knipper von der Universität Gießen verwies im SWR auf die Wohnsituation vieler Migrantinnen und Migranten: "Es gibt Quartiere, in denen Menschen in großen Gebäuden auf engem Raum leben. Die können sich kaum aus dem Weg gehen", so Knipper. Er frage sich daher: "Wie soll man da die Maßnahmen umsetzen?"

Querdenken 711 kritisiert Beobachtung durch Verfassungsschutz

11:44 Uhr

Die "Querdenken"-Bewegung hat ihre teilweise Beobachtung durch das Bundesamt für Verfassungsschutz kritisiert. Das Amt habe "offensichtlich Probleme in seinem politischen Koordinatensystem", erklärte die Protestbewegung "Querdenken 711" in der Nacht zum Donnerstag über Twitter. Die Demonstrations-Teilnehmenden gehörten der "bürgerlichen Mitte der Gesellschaft" an, seien "weder Rechts- oder Links-Extremisten noch Kriminelle oder Terroristen". Die Stuttgarter Gruppe "Querdenken 711" gilt als Gründungsgruppe der mittlerweile bundesweit aktiven Protestbewegung.

Indische Virusmutation auch in Stuttgart nachgewiesen

11:06 Uhr

In Stuttgart ist in einem Fall die indische Coronavirus-Mutation nachgewiesen worden. Wie das Gesundheitsamt mitteilte, handelt es sich um einen Mann, der bereits Ende Februar aus Indien nach Stuttgart gezogen war. In der Quarantäne habe er Symptome entwickelt. Nachträglich wurde sein PCR-Test nun ausgewertet und dabei festgestellt, dass seine Infektion auf der indischen Virusmutation beruhte. Wie die Stadt Stuttgart bestätigte, war der Mann bis zu seiner Genesung in Quarantäne. Daher sei nicht davon auszugehen, dass er in Stuttgart weitere Personen angesteckt habe.

Biontech will Zulassung seines Impfstoffs für Kinder ab 12 beantragen

10:58 Uhr

Der Impfstoffhersteller Biontech und sein US-Partner Pfizer wollen in Kürze eine Zulassung seines Corona-Vakzins für Kinder ab zwölf Jahren in der EU beantragen. Dieser Antrag werde voraussichtlich in den nächsten Tagen bei der europäischen Zulassungsbehörde EMA gestellt, sagte eine Sprecherin des Mainzer Unternehmens Biontech. Die Prüfung eines Zulassungsantrags für Corona-Impfstoffe bei der EMA dauert in der Regel wenige Wochen.

Wissenschaftler warnen: Bewegungsmangel schadet Kindern extrem

10:20 Uhr

Kinder und Jugendliche bewegen sich in der Pandemie so wenig wie nie zuvor. Und sie haben noch nie so viel Zeit vor Bildschirmen verbracht. Das wird enorme Folgen haben, sind sich Wissenschaftler sicher. Eine Stunde pro Tag sollten Kinder und Jugendliche mindestens sportlich aktiv sein - das empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation WHO. Im zweiten Lockdown haben dieses Ziel aber nur noch 16 von 100 Kindern erreicht. Die körperliche Alltagsaktivität wie Radfahren oder draußen spielen ist extrem eingebrochen, wie eine Studie des Instituts für Technologie (KIT) in Karlsruhe zeigt. Demnach bewegen sich die Vier- bis Fünfjährigen im Schnitt nur noch 63 Minuten pro Tag - vor dem Lockdown war es dreimal so viel. Eine Folge: Viele Kinder nehmen zu. Der Leiter der Abteilung Sportmedizin an der Uni Mainz, Perikles Simon, befürchtet massive Auswirkungen im Erwachsenenalter: Psychische Störungen und körperliche Krankheiten durch Übergewicht.

Arbeitsagentur-Chef: Wegen Corona nicht die Ausbildung verschieben

9:30 Uhr

Der Chef der Agentur für Arbeit in Baden-Württemberg, Christian Rauch, warnt Schulabgänger davor, den Start in Ausbildung oder Studium wegen Corona zu verschieben. "Abwarten ist keine schlaue Idee", sagte Rauch der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten". Die Konkurrenzsituation werde sich in den nächsten Jahren noch verstärken. Durch das Abwarten könnten zum Ausbildungsjahr 2022 plötzlich mehr Bewerber bereitstehen. "Aber weder die Ausbildungsbetriebe noch die Unis werden dann den Andrang schultern können." Schon im vergangenen Jahr habe es in Baden-Württemberg ein paar Tausend junge Leute gegeben, die weder eine Berufsausbildung begonnen hätten noch an eine Uni oder an eine weiterführende schulische Einrichtung gewechselt seien, so Rauch. Als Grund vermutet er, dass einige Schüler nach langem Homeschooling nun nicht auch noch digital studieren wollten.

Psychologen beobachten Zunahme der familiären Gewalt

8:07 Uhr

In der Corona-Pandemie hat die Gewalt in Familien anscheinend zugenommen, vor allem dort, wo es vorher schon Probleme gab. So berichtet der Ärztliche Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Ulm, Jörg Fegert, von deutlich mehr Anrufen bei der Medizinischen Kinderschutzhotline nach dem ersten Lockdown. Dort können sich etwa Ärzte, Psychotherapeuten und Mitarbeiter der Jugendhilfe melden, wenn sie kollegiale Beratung bei Verdacht auf Kindesmisshandlung wünschen. Auch die Nummer des bundesweiten Sorgentelefons "Nummer gegen Kummer" wurde viel häufiger gewählt. 2020 haben nach Angaben einer Sprecherin 15 Prozent mehr Kinder als 2019 von Gewalt berichtet.

Land fordert mehr Impfstoff von Spahn

6:26 Uhr

Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) hat den Bund aufgefordert, Baden-Württemberg im Mai und Juni mehr Impfstoff zur Verfügung zu stellen. Das Land habe gezeigt, "dass wir ohne Weiteres - sofern nur mehr Impfstoff zur Verfügung steht - mehr als 300.000 Impfungen die Woche schaffen", schrieb der Grünen-Politiker an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). "Fest steht, dass zahlreiche Impfzentren ihre Kapazität noch steigern können", heißt es in dem Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Die bisher für Baden-Württemberg angekündigten Lieferungen von maximal 338.000 Impfdosen pro Woche seien nicht ausreichend. Lucha forderte zudem, dass auch die Bundesregierung beim Thema Impfen ihre Hausaufgaben mache.

Donnerstag, 29. April 2021

Diese Regeln gelten derzeit in Baden-Württemberg

Baden-Württembergs Landesregierung hat die neue Corona-Verordnung am 23. April notverkündet. Damit sind die geänderten Regelungen in Kraft getreten, die an die Bundes-Notbremse angepasst wurden. Demnach gelten ab Samstag (24. April) einige Corona-Maßnahmen, die wegen der Notbremse des Bundes geändert wurden:

Weitere Infos finden Sie hier:

Das Virus und die Folgen Archiv Live-Blog zum Coronavirus in Baden-Württemberg

Seit dem 10. März 2020 begleitet SWR Aktuell Baden-Württemberg für Sie die Lage im Land rund um das Coronavirus in einem Live-Blog. In unserem Archiv können Sie die Ereignisse multimedial nachverfolgen.

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