Tüten mit FFP2-Masken und OP-Masken liegen auf einem Tisch. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Bodo Schackow (Symbolbild))

Material wurde verbrannt

Millionenschaden für BW durch abgelaufene Corona-Schutzmasken

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Das Gesundheitsministerium BW hat Schutzmasken und Schutzkittel verbrennen lassen, weil sie das Verfallsdatum überschritten hatten. Darunter waren sechs Millionen OP-Masken.

Weil das Haltbarkeitsdatum abgelaufen war, hat das baden-württembergische Gesundheitsministerium mehr als sechs Millionen Schutzmasken und Schutzkittel verbrennen lassen. Das hat das Ministerium dem SWR bestätigt. Die Kosten für Anschaffung und Entsorgung des nicht genutzten Materials belaufen sich nach SWR-Informationen auf 2,1 Millionen Euro.

6,1 Millionen OP-Masken verbrannt

Bei der fieberhaften Suche nach Schutzmasken hatte sich das Land in den ersten Corona-Wellen mit Material eingedeckt, dessen Verfallsdatum mittlerweile überschritten ist. Wie das Gesundheitsministerium auf SWR-Anfrage mitteilte, sind daher 6,1 Millionen OP-Masken, 5.000 FFP2-Masken und 19.000 Schutzkittel verbrannt und als Ersatzbrennstoff verwertet worden. Weitere 233.000 Schutzkittel würden noch entsorgt.

Die Masken und Kittel ins Ausland zu spenden, sei nicht möglich gewesen, "da für die Einfuhr mindestens ein Mindesthaltbarkeitsdatum von sechs oder mehr Monaten gefordert wurde", so ein Ministeriumssprecher. Die OP-Masken an Krankenhäuser und Pflegeheime zu geben sei daran gescheitert, dass diese während der Hochphase der Pandemie vor allem an FFP2-Masken und nicht an OP-Masken interessiert gewesen seien.

FFP2 Schutzmasken und OP-Mundschutz, Gesichtsmasken, mit CE-Kennzeichnung (Foto: dpa Bildfunk, Foto: Jochen Tack)
Das BW-Gesundheitsministerium hat 6,1 Millionen OP-Masken und 5.000 FFP2-Masken verbrennen lassen.

Kritik von SPD und FDP im Landtag

Der baden-württembergische SPD-Gesundheitsexperte Florian Wahl kritisierte die Vernichtung der Masken und Kittel scharf. "Das Land hat buchstäblich 2,1 Millionen Euro Steuergelder verbrannt." Aus Sicht von Wahl müssten befristet nutzbare Artikel nach einer bestimmten Frist ausgetauscht werden - und zum Beispiel nach einem Jahr Lagerung in den landeseigenen Universitätskliniken verbraucht werden.

Der gesundheitspolitische Sprecher der FDP im Landtag, Jochen Haußmann, sagte: "Wir sind verwundert, weil Minister Lucha immer wieder darauf hingewiesen hat, dass man im Rahmen der künftigen Vorratshaltung für Schutzausstattung darauf achten werde, dass eine Verwertung vor Ablauf gewährleistet ist." Der entstandene Schaden sei enorm, erklärte Haußmann weiter, und das Geld hätte deutlich sinnvoller eingesetzt werden können..

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