Zimmerpflanzen im Winter richtig pflegen und gießen (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance / Zoonar | Olga Simonova)

Zimmerpflanzen im Winter – Pflege und Tipps

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Volker Kugel
SWR4 Gartenexperte Volker Kugel (Foto: SWR)
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Rebecca Aimée Fehlen

Im Winter benötigen Zimmerpflanzen besondere Pflege. Licht, das richtige Gießen und Schutz vor Schädlingen sind entscheidend.

In der kalten Jahreszeit müssen sich unsere Zimmerpflanzen ihre Kräfte einteilen – um es gesund und munter bis zum Frühling zu schaffen. SWR4 Gartenexperte Volker Kugel hat ein paar einfache Tipps und Tricks parat, um den Pflanzen dabei zu helfen.

Was macht den Pflanzen im Winter Probleme?

Viele unserer Zimmerpflanzen brauchen viel Licht. Das sind sie gewohnt, da sie aus den Subtropen oder Tropen kommen. Dort ist auch die relative Luftfeuchtigkeit viel höher als bei uns in den beheizten Zimmern. Das alles stresst die Zimmerpflanzen und sie werden viel anfälliger für Krankheiten und Schädlinge. Wenn wir dann noch kleine Fehler bei der Pflege der Pflanzen machen, wie etwa beim Gießen, kann das den Zimmerpflanzen ordentlich zusetzen.

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Wie oft sollte ich Zimmerpflanzen im Winter gießen?

Zimmerpflanzen auch im Winter gießen (Foto: IMAGO, IMAGO / Westend61)
Im Winter brauchen die meisten Pflanzen weniger Wasser.

Der wichtigste Tipp bei der Pflege von Zimmerpflanzen ist das richtige Gießen. Wenn die Pflanzen die Blätter hängen lassen, heißt das nicht unbedingt, dass Wasser fehlt. Vielleicht ist auch zu viel Wasser im Topf. Deshalb vor dem Gießen immer den Wasserstand prüfen. Das machen Sie, indem Sie die Pflanze kurz aus dem Übertopf nehmen. Ist sie ganz leicht und die Erde trocken, wird gegossen. Ist sie schwerer und die Erde sehr feucht (ohne dass Wasser im Übertopf steht), ist alles ok. Wenn Wasser im Übertopf steht, wird dieses Wasser abgegossen und Sie machen eine Gießpause von einigen Tagen.

Was tun bei gelben Blättern an Zimmerpflanzen?

Der erste Gedanke ist: Düngen. Aber mitten im Winter können die Pflanzen den Dünger wegen der zu kurzen Tage gar nicht richtig verwerten. Deshalb hilft das Düngen nicht viel. Haben die Zimmerpflanzen wie etwa die sonst so pflegeleichte Glücksfeder etwas gelbliche Blätter, ist Geduld gefragt. Ab Mitte/Ende Februar können Sie mit dem Düngen beginnen. Dann einfach mit handelsüblichem Flüssigdünger über das Gießwasser den Pflanzen wieder Nahrung geben. Die nachwachsenden Blätter werden wieder saftiggrün sein und die Zimmerpflanzen schöpfen Kraft, um ab Frühling blühen zu können.

Fehlendes Licht bei Zimmerpflanzen im Winter

Zimmerpflanzen abstauben, damit sie besser Licht aufnehmen können.  (Foto: IMAGO, IMAGO / Westend61)
Zum Abstauben nehmen Sie ein weiches Tuch oder einen Lappen und befeuchten ihn mit etwas Wasser.

Wenig Licht und zu geringe relative Luftfeuchtigkeit führen bei manchen Pflanzen zu trockenen Blattspitzen. Hier hilft regelmäßiges Versprühen von kaltem Wasser in der Nähe der Pflanzen. Außerdem sollten Sie die Blätter abstauben, da dieser die Aufnahme von Licht erschwert. Stellen Sie die Pflanzen, die viel Licht brauchen nahe an die Fenster und tauschen gegebenenfalls den Platz mit den Zimmerpflanzen, die wenig Licht brauchen.

Schädlinge an Zimmerpflanzen

Wenn die Pflanzen wenig Licht und zu trockene Zimmerluft haben, sind sie anfälliger für Schädlinge. Bei den Schmetterlingsorchideen sind das beispielsweise oft die Wollläuse. Die sitzen wie kleine Wattebäusche in den Blattscheiden oder auf der Unterseite der Blätter. Beim Ficus Benjamina sind oft Schildläuse die Folge des "Winterstresses". Schildläuse verstecken sich meist unter einem hellbraunen, ein bis zwei Millimeter großen Wachsdeckel. Gegen beide Schädlinge helfen sehr gute biologische und ungiftige Mittel auf Basis von Rapsöl.

Wie bekomme ich Trauermücken weg?

Zimmerpflanzen abstauben und Schädlinge bekämpfen. (Foto: IMAGO, IMAGO / Westend61)
Um Schädlingen vorzubeugen, sollte man die Luftfeuchtigkeit, zum Beispiel durch Besprühen mit Wasser, erhöhen und die Pflanzen regelmäßig nach Schädlingen absuchen.

Wenn Sie sich den Pflanzen nähern und plötzlich schwirren unzählige kleine schwarze Mücken durchs Zimmer, dann sind das sogenannte Trauermücken. Deren Larven leben in der Erde und fressen die Pflanzenwurzeln. Ihr Appetit ist so groß, dass die Pflanze absterben kann. Bei der Bekämpfung der lästigen Trauermücken hilft ein Trick: Die Mücken legen ihre Eier gerne in feuchte oder nasse Erde. Deshalb sollten Sie darauf achten, dass die obere Erdschicht im Blumentopf immer gut abgetrocknet ist. Damit entziehen Sie den Schädlingen zum Großteil die Lebensgrundlage. Außerdem helfen auch Nematoden gegen Trauermücken. Das sind kleine Fadenwürmer, die die Larven essen.

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