Wespen vertreiben und am Nestbau hindern: Eine Wespe im Flug (Foto: dpa Bildfunk, Picture Alliance)

Wespen vertreiben und am Nestbau hindern

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Wulf Piella

Wespen bauen gerne im Rollladenkasten ihr Nest oder verderben uns den Spaß, wenn wir draußen essen. Wir geben Tipps, wie Sie die Insekten vertreiben und vom Nestbau am Haus abhalten können.

Wie halten wir Wespen von uns und unserem Essen fern?

Im Sommer sind Wespen auf Nahrungssuche unterwegs. Dabei stören Sie uns oft, wenn wir draußen sitzen und essen. Wie können wir uns gegen die Insekten wehren?

Wespten vertreiben: Eine Wespe sitzt auf einem Marmeladenbrot (Foto: picture-alliance / Reportdienste, HMB Media/ Heiko Becker)
  • Speisen und Getränke nicht offen herumstehen lassen: Das ist die wichtigste Regel, um Wespen nicht anzulocken. Denn ausgerechnet die Wespen, die bei uns am häufigsten vorkommen, fliegen auf Süßes und Fleisch - die Gemeine Wespe und die Deutsche Wespe. Wenn eine Wespe erst einmal Nahrung gefunden hat, markiert sie diese mit einem Duftstoff und ruft so Artgenossen herbei. Außerdem können die Tiere von Parfüms, Cremes, Holzmöbelpolitur oder sogar bunter Kleidung angezogen werden.


  • Mit unangenehmen Gerüchen abschrecken: Zum Beispiel Nelkenöl oder eine mit Nelken gespickte Zitrone. Das liegt auch an den ätherischen Ölen, die die Pflanze enthält. Der Geruch stört die Kommunikation der Wespe und hält sie fern. Auf Balkon oder Terrasse helfen Pflanzen wie Lavendel. Wespenfallen mit Zuckerwasser dagegen locken die Insekten oft erst an und sind daher wenig sinnvoll.


  • Mit anderen Futterquellen ablenken: Stellen Sie in einer Entfernung von fünf bis zehn Metern ein Gefäß oder eine Schale mit überreifen Weintrauben. Hiervon werden die Wespen angelockt und halten sich von ihrem Essenstisch fern.


  • Hektische Bewegungen vermeiden: Wenn Sie hektisch nach den Tieren schlagen, können sie aggressiv werden. Gerade wenn sich die Wespe in der Nähe ihres Nestes befindet, will sie sich vielleicht verteidigen und könnte zum Angriff übergehen. Auch vom Anpusten wird abgeraten, denn das Kohlendioxid in der Atemluft ist für die Tiere ein Alarmsignal und versetzt sie in Angriffsstimmung. Außerdem kann auch Angstschweiß Angriffe auslösen.


Wenn wir Wespen vertreiben, sollten wir darauf achten, dass wir nicht der Umwelt schaden und Hausmittel verwenden.

Wie verhindern wir, dass Wespen sich einnisten?

Im Frühjahr sind Wespen auf der Suche nach einem guten Platz für ihr Nest. Bestimmte Wespenarten bauen gerne ihre Nester an dunklen Plätzen wie zum Beispiel in Rollladenkästen. Deswegen sollten Sie frühzeitig im Jahr Öffnungen und Hohlräume am Haus kontrollieren und nach Möglichkeit abdichten.

Wespen am Nestbau hindern: Wespennest hängt unter einem überkragenden Dachteil (Foto: SWR)


  • Fliegengitter an Fenstern und Türen anbringen. Insbesondere an Küchen-, Bad- und Kinderzimmerfenstern. Haben sich trotz aller Vorkehrungen Wespen ins Haus verirrt, stülpen Sie am besten ein Glas über das Insekt und schieben vorsichtig ein Stück Papier als Boden unter. So können Sie das Tier wieder nach draußen bringen.


  • Holzbalken in Dachböden oder Rollädenkästen mit ätherischen Ölen einreiben. Da Wespen den Geruch von ätherischen Ölen (Lavendel, Nelken oder Basilikum) nicht ausstehen können, werden sie dadurch vom Nestbau abgehalten.


  • Mülleimer und Komposthaufen mit Deckeln abdecken. Die Deckel machen die Futterstellen für die Wespen schwer erreichbar. Im besten Fall riechen die Tiere erst gar nicht, dass es etwas zu holen gibt.

Darf ein Wespennest entfernt werden - und wenn ja, wie?

Wenn die Nester nicht stören oder eine unmittelbare Gefahr darstellen, müssen sie nicht entfernt werden. Es gibt einige gute Gründe, warum wir Wespen bzw. ein Wespennest dulden sollten - zum Beispiel:

  • Wespen sind nützlich, weil sie zum ökologischen Gleichgewicht beitragen. Sie dezimieren andere Insekten und Schädlinge und bestäuben Pflanzen. Außerdem dienen Sie vor allem Vögeln als Beutetiere, wie zum Beispiel dem Wespenbussard oder dem Bienenfresser.


  • Grundsätzlich stehen alle Wespen unter Naturschutz. Das heißt, wild lebende Tiere dürfen nicht mutwillig beunruhigt, gefangen, verletzt oder getötet werden. Auch ihr Nest darf nicht zerstört werden. Bestimmte Wespenarten wie zum Beispiel die Hornisse stehen noch mal unter einem besonderen Schutz.


  • Die meisten Wespenarten sind sowieso nur kurze Zeit aktiv und in der Regel spätestens Mitte Oktober wieder verschwunden. Bestehende Nester, die leer sind, werden nicht wieder besiedelt.
Kleines Wespennest: Eine Wespe sitzt an den Waben - wie kann man Wespen daran hindern ein Nest zu bauen? (Foto: IMAGO, Kickner)
Nicht jede Wespenart baut große Nester. Manchmal sitzen sie verborgen unter Dachschindeln und stören nicht.

Wenn Sie das Wespennest entfernen möchten, machen Sie das bitte nicht selbst! Für die Entfernung ist auch nicht die Feuerwehr zuständig. Wenden Sie sich an einen Fachbetrieb für Schädlingsbekämpfung oder Gebäudereinigung oder am besten gleich an ökologisch arbeitende Schädlingsbekämpfer. Eventuell können die Experten das Nest auch schonend umsiedeln.

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