Wort der Woche

Distance Caregiving - erklärt von Annette Klosa-Kückelhaus

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AUTOR/IN
Markus Brock

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Die durchschnittliche Lebenserwartung steigt - Männer werden rund 78 Jahre alt, Frauen rund 83 Jahre. Die Pflege im Alter wird also zu einem bestimmenden Thema unserer Gesellschaft. Im Zuge dieser Entwicklung beschreibt der Begriff „Distance Caregiving" die Versorgung Angehöriger aus der Distanz - beim „Long Distance Caregiving" beträgt die Entfernung deutlich mehr als eine Stunde Fahrtzeit. Gemeint ist damit, dass ältere Menschen in ihrem gewohnten Lebensumfeld, ihrem Zuhause bleiben können, auch wenn die Angehörigen weiter weg wohnen. Deutsche Entsprechungen zum Anglizismus „Distance Caregiving" sind Begriffe wie Distanzpflege oder Pflege aus der Entfernung.

Beim „Distance Caregiving" wird die Pflege aber nicht einem Pflegedienst allein übertragen, sondern Sinn des Konzeptes ist, dass die Kinder z.B. die Pflege der Eltern aus der Distanz managen - durch die Kommunikation mit Ärzt*innen, ambulanten Pfleger*innen und Bekannten oder Nachbarn vor Ort. Über die Organisation dieses komplizierten Netzwerkes hinaus, halten die „Distance Caregiver" aber auch engen Kontakt zu den Verwandten durch regelmäßige Telefonate, Videogespräche und Besuche. Auch wenn die emotionale Nähe dadurch nicht optimal gewährleistet ist, wird mit dieser Notlösung verhindert, dass viele ältere Menschen zwingend in einem Pflegeheim leben müssen.

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Markus Brock