Ausgerechnet in der Corona-Pandemie eröffnet, war der Kultur-Kiosk von Sara Dahme vieles: Galerie, Bar, Café: alles in einem, in einem kleinem Raum im Parkhaus. Im Schaufenster gab es dann auch immer wieder Tiny-Window-Konzerte mit jungen Künstlerinnen und Künstlern.
Für Betreiberin Sara Dahme, die den Kiosk komplett in Eigenregie betrieben hat, auch ein Wagnis: „Und dann kann man mit den Leuten ins Gespräch, und tatsächlich fand ich, dass sich eine ganz, ganz tolle Mischung ergeben hat“, sagt Dahme, „Bei uns saßen Leute an Tischen nebeneinander, die sich eigentlich nicht mal den Zebrastreifen normalerweise teilen würden. Und diese Durchmischung von Gesellschaft, die war irgendwie total spannend und toll.“
Finanziell war es schwierig
Nach drei Jahren blickt die Kulturvermittlerin auf das Erreichte zurück: „Also ich bin immer noch baff und und freue mich wirklich, wenn ich zurückdenke, was da alles möglich war.“
Nur finanziell sei es schwierig gewesen: „Wenn man jetzt über Finanzen redet im Kulturbereich, dann ist das knallhart. Ich muss leider ehrlich sagen: also mit Kulturarbeit ist kein Geld verdient.“
Das Züblin-Parkhaus und das komplette Areal fällt nun an die Stadt Stuttgart zurück. Wie es damit weitergeht, ist derzeit noch unklar.
Stuttgarter Erinnerungsort „Hotel Silber“ Ausstellung „Gestapo vor Gericht“ – Wie NS-Verbrecher nach dem Krieg freigesprochen wurden
Ermordung, Deportation, Verfolgung, Entrechtung – die Gestapo war in viele NS-Verbrechen verstrickt. Doch die Ermittlung und Verurteilung der Täterinnen und Täter nach dem Krieg verlief weitgehend erfolglos, wie die Ausstellung „Gestapo vor Gericht“ im Stuttgarter Erinnerungsort „Hotel Silber“ zeigt. Die berühmte „Schlussstrichmentalität“, aber auch die Präsenz ehemaliger Nazis in der Justiz der jungen Bundesrepublik, sorgten für ein wenig entschiedenes Vorgehen. Einmal vor Gericht, beriefen sich die Angeklagten zumeist darauf, sie hätten in Notstand gehandelt und wurden freigesprochen.