Feature

Auf Sumpf gebaut – Imperiale Träume auf der Berliner Museumsinsel

Stand
AUTOR/IN
Mirjam Brusius und Lorenz Rollhäuser

Wie das wiederaufgebaute Berliner Stadtschloss soll die Museumsinsel wieder so aussehen wie früher: hübsch und heil wie vor 1930.

Schätze wie der Pergamon-Altar, die Nofrete oder das Ishtar-Tor wurden unter oft fragwürdigen oder ungeklärten Umständen nach Deutschland geholt, um Preußens Gloria bis in die Kultur Mesopotamien zu verwurzeln und zugleich die eurozentristische Perspektive auf die Welt zu stärken.

Für den Tourismus mag das gut sein, für ein zeitgemäßes Verständnis dessen, was ein Museum in einer kulturell diversen Gesellschaft sein kann, ist es fatal.

(Produktion: Dlf/SWR)

Berlin

Leben Wunden heilen – Die emotionale Seite der Restitution

Können koloniale Wunden heilen? Die geplante Rückgabe von über tausend Benin Bronzen in deutschen Museen soll ein Schritt in Richtung Aufarbeitung von Kolonialgeschichte sein.

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Was geht - was bleibt? Zeitgeist. Debatten. Kultur. Rückgabe von Raubkunst: Dekolonisierung oder reine Symbolpolitik?

„Wir haben uns angewöhnt, dass wir uns holen, was wir brauchen und das auch von anderen Kontinenten. Das geht nicht mehr, das führt unseren Planeten in die Katastrophe“, sagt der Historiker Jürgen Zimmerer.

Er ist Professor für Globalgeschichte mit Schwerpunkt Afrika an der Uni Hamburg. Für uns ordnet er ein, wie die Kolonialzeit und das Ausbeuten von Regionen im Globalen Süden mit dem Klimawandel zusammenhängen und erklärt, warum es so lange gedauert hat bis zur Rückgabe von Raubkunst aus Afrika.

Einer der bekanntesten Fälle sind die Benin-Bronzen. Frankreich und Deutschland haben sich vorgenommen die Kunstwerke zurück zu geben. Aber wie kamen die wertvollen Bronzen überhaupt nach Europa?

Darüber sprechen wir mit Amina Aziz. Sie hat die Geschichte für den ARD-Kulturpodcasts „Akte: Raubkunst?“ recherchiert und schildert den gewaltvollen Weg einiger Benin Bronzen aus dem heutigen Südwesten Nigerias nach Deutschland. „Britische Soldaten haben Benin City auf brutalste Weise eingenommen, sie haben Dörfer und Städte niedergebrannt und den Palast geplündert. Und sie waren stolz darauf, wie wir von Fotos wissen.“
Noch mehr Informationen zum Thema gibt es im Podcast „Akte: Raubkunst“ von ARD Kultur. Zu hören ist diese Serie, unter anderem, in der ARD Audiothek.

Habt ihr noch mehr Themen, die wir uns dringend anschauen sollten? Schreibt uns an kulturpodcast@swr.de

Host: Max Knieriemen
Redaktion: Max Knieriemen und Kristine Harthauer

Feature Ein Totenschädel und kein Ende – Die Kirche und die deutsche Kolonialherrschaft in Namibia

100 Jahre nach dem Völkermord an den Herero wird ein Totenschädel zurück nach Namibia überführt. Wie kam er eigentlich nach Deutschland? Und welche Rolle spielten die christlichen Missionare bei den Massakern?

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Geschichte Deutscher Kolonialismus in Tansania – Der Streit um Raubkunst

Etwa 10.200 geraubte Objekte aus Tansania befinden sich bis heute in Berlin. Bei der Frage, ob sie zurückgegeben werden sollen, geht es um mehr als nur um Wiedergutmachung.

SWR2 Wissen SWR2

Kultur Ethnologische Museen im Umbruch – Wie mit kolonialer Raubkunst umgehen?

Mit der Rückgabe der Benin-Bronzen hat 2022 in Berlin eine museale Revolution begonnen. Die Völkerkundemuseen wollen sich neu erfinden. Nur den Namen ändern, wird nicht reichen.

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Mirjam Brusius und Lorenz Rollhäuser