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Vom Verschwinden – Leben im Zeugenschutzprogramm

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AUTOR/IN
Juli Schulz

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Manchmal haben sie nur zufällig eine Straftat beobachtet oder sind als Kronzeuginnen oder -zeugen selbst in Straftaten verstrickt. Wenn sie in einem Ermittlungsverfahren oder vor Gericht aussagen, sind sie in Lebensgefahr. Hier beginnt Zeugenschutz. 

Ausgelöschte Identitäten 

Mitte der Achtziger Jahre als sich die Hells Angels auf St. Pauli ausbreiten, wird in Hamburg das erste Zeugenschutzprogramm entwickelt. 2023 befinden sich insgesamt 122 Menschen in Deutschland im Zeugenschutz. Darunter 93 männliche und 29 weibliche Personen. Sie alle haben eine Tarnidentität - die Legende - erhalten und leben unter Polizeischutz an geheimen Orten. 

Alles auf Anfang 

Was bleibt von einem Menschen über, wenn sich all seine Koordinaten verschieben? Wer ist man noch, wenn man ein anderer werden muss? Und wie geht das konkret – Verschwinden? Bisher haben alle Menschen im Programm überlebt. Aber Leben, das ist schwierig. Menschen im Zeugenschutz müssen jeden Tag lügen, sie können sich niemandem anvertrauen. Wer sie wirklich sind, woher sie kommen, das wissen nur sie. Oft finden sie keine dauerhafte Arbeit, leben isoliert ohne Tagesstruktur an abgelegenen Orten. Dann wollen sie zurück in ihr altes Leben, auch wenn es lebensgefährlich ist. 

Leben im Versteck 

Kann man wieder die Person werden, die man mal war? Ist eine Rückkehr in das alte Leben überhaupt möglich und was ist das für ein Leben im Programm?

(Produktion: SWR/WDR 2024)

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Juli Schulz