Neues Album von Orchestral Manoeuvres In The Dark

OMD-Mitglieder Andy und Paul sind stolz auf "Bauhaus Staircase"

Stand
MODERATOR/IN
Veit Berthold
Veit Berthold (Foto: SWR)
REDAKTEUR/IN
Dave Jörg
ONLINEFASSUNG
SWR1

Das neue Album "Bauhaus Staircase" der englischen Elektronikband Orchestral Manoeuvres In The Dark (OMD) ist da. Was ihr 14. Studioalbum mit dem Bauhaus-Stil zu tun hat, verraten sie hier.

Im Interview mit SWR1 Moderator Veit Berthold sprechen die beiden Bandmitglieder Andy McCluskey und Paul Humphreys darüber, was es mit dem Namen des Albums auf sich hat. Und ob sie sich nach so langer Zeit vorstellen könnten, langsam in den Ruhestand zu gehen.

OMD haben auch eine Theorie, warum ihr Hit "Maid of Orleans (The Waltz Joan of Arc)" von 1982 ausgerechnet in Deutschland so durch die Decke ging. Es könnte etwas damit zu tun haben, dass der Song ein bisschen wie ein Schlagerlied klinge, zu dem man gut mit einem Bier schunkeln kann...

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Inspiration fürs Album kam vom Bauhaus-Stil

SWR1: "Bauhaus Staircase" ist der Titelsong des neuen Albums. Was wollt ihr uns damit sagen?

Andy McCluskey: Ich war immer ein Fan von Kunst aus dem 20. Jahrhundert. Ich habe einen künstlerischen Hintergrund und Paul ist der Elektriker, so passen wir zusammen. Ich nutze "Bauhaus" als eine positive Metapher für die Schönheit und die Macht von Kunst, um die Seele und Geist zu nähren. Es soll aber auch die Welt reflektieren und kritisieren. Es soll keine Geschichtsstunde über den "Bauhaus"-Stil sein, aber ich liebe diesen Stil.

Die Leute denken, dass Kunst nur etwas für die Intellektuellen ist. Das ist es aber nicht, Kunst ist für alle!

SWR1: Also wollt ihr Bauhaus nutzen, um Kunst mal ein wenig anders zu präsentieren?

McCluskey: Das Tolle an Bauhaus war, dass es nicht so eine esoterische Kunstform war, die nur für die Kunst an sich gemacht wurde. Es war eher eine angewandte und praktische Kunst, auch in Architektur und Design, aber auch in Musik, Performance und im Theater. Ich denke, der Stil bringt große Möglichkeiten mit sich und das wird oft vergessen. Die Leute denken, dass Kunst nur etwas für die Intellektuellen, die Super-Schlauköpfe ist. Das ist es aber nicht, Kunst ist für alle!

SWR1: Bauhaus ist ja eher klar, simpel und einfach. Wollt ihr uns damit zeigen, dass eure Musik auch so ist?

McCluskey: Genau. Manche Menschen denken, dass wir versuchen super intellektuell zu wirken, weil wir Synthesizer benutzen. Aber für uns ist es so, dass Synthesizer mehr Möglichkeiten mit sich bringen. Wir können damit jeden Sound haben und nicht nur Rock-Klischees. Und das ist es, was uns Bauhaus beibringen will: Du kannst alles machen, aber es sollte für die Menschen sein und nicht nur, weil du jemand besonderes sein möchtest. Man muss sich nicht mit Kunstgeschichte auskennen, um Kunst lieben zu können.

Wie lange will OMD noch Musik machen?

SWR1: Ihr macht schon seit 45 Jahren Musik, das neue Album ist draußen und jetzt denkt ihr darüber nach, aufzuhören?

Paul Humphreys: Jetzt steht der 45. Jahrestag unseres ersten Auftritts in Liverpool an und wir werden auch nicht jünger. Wir haben auch ganz viele Alben produziert und das dauert auch immer eine Weile. Wir sind jetzt in unseren 60ern. Aber man weiß nicht, wann man aufhören wird. Unser letztes Album (Anm. d. Redaktion: "The Punishment of Luxury", 2017) kam sehr gut an und wir wollten sichergehen, dass dieses Album die gleiche Qualität hat.

McCluskey: Es ist ganz einfach so: Wenn wir aufhören, dann mit einem guten Album. Und wir sind uns sicher, das hier ist ein gutes Album.

SWR1: Ihr denkt also darüber nach, aufzuhören. Wann werdet ihr euch entscheiden?

Humphreys: Ich denke, wenn wir keine Energie mehr haben. Aber im Moment haben wir noch sehr viel Energie. Wir nehmen immer noch auf und haben eine große Tour geplant für nächstes Jahr. Wir können immer noch 100 Prozent in die Band stecken. Ich denke, wenn wir das nicht mehr können, sollten wir uns fragen, ob wir vielleicht aufhören sollten. Aber noch haben wir diese Energie.

Das Gespräch führte SWR1 Moderator Veit Berthold.

Die vollständige Version des Gesprächs können Sie oben im Artikel hören.

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