Sprossen und Kresse kinderleicht zu Hause ziehen
Am bekanntesten ist die frische Kresse, die man aus dem Supermarkt kennt. Dabei ist es laut unserer Gartenexpertin Natalie Bauer kinderleicht, diese auch zu Hause anzubauen. Am einfachsten ist es, die Sprossen oder Samen völlig ohne Substrat in ein Einmachglas zu geben und diese zweimal täglich mit frischem Wasser zu spülen. Nach wenigen Tagen können sie bereits sehen, wie diese Samen aufbrechen und Wurzeln bilden. Ab diesem Stadium kann man sie bereits essen.
Für den Anbau von Kresse nehmen sie einen Teller und bedecken ihn mit Küchenpapier oder Watte, die sie anschließend befeuchten. Nun können sie die Kresse-Samen ganz dicht darauf verteilen. Halten sie diese Samen nun ein paar Tage lang feucht bis sich Sprossen und erste Blättchen bilden, dann können sie bereits ernten. Am wichtigsten ist es, die Samen regelmäßig mit frischem Wasser zu spülen und sie nicht austrocknen zu lassen! Ansonsten ist der Samen dahin und sie müssen von vorne beginnen.
5 Tipps So gelingt das Keimen von Sprossen
Jetzt ist der ideale Zeitpunkt, um Sprossen auf der Fensterbank zu ziehen. Der Vorteil: Die Keimsprossen wachsen schnell und bringen einen echten Vitaminkick in die Küche.
Was ist der Unterschied zwischen Sprossen und Microgreens?
Der Unterschied im Anbau von Sprossen und Microgreens liegt vor allem an dem Zeitpunkt, wann die Pflanze geerntet werden soll. Als Micogreen angebaut, wächst die Kresse beispielsweise deutlich länger. Bis zum Verzehr wachsen Microgreens im Schnitt etwa acht bis 20 Tage, während Sprossen mitunter schon nach fünf bis sieben Tagen geerntet werden können.
Außerdem sind Sprossen Keimlinge, die ohne Erde oder Tageslicht und mithilfe von regelmäßiger Wässerung auf Küchenpapier oder in mit Wasser befeuchteten Behältern, gezogen werden können. Microgreens benötigen hingegen Erde zur Anzucht und zum Teil Licht von oben, damit die jungen Pflanzen Chlorophyll in ihren Blättern bilden können.
Microgreens in Anzuchterde aussäen
Bei der Zucht von beispielsweise Radieschen- oder Rote Beete-Sprossen rät unsere Gartenexpertin zum Anbau von Microgreens. Sie können ein Schälchen nehmen und dieses dünn mit Erde bedecken, zwei bis drei Zentimeter reichen dabei völlig aus. Je nachdem für welches Gemüse sie sich entscheiden, können sie die Samen auf oder in die Erde geben. Kresse, Karotte, Sellerie oder Senf sollten eher auf der Erde liegen, da diese Licht von oben benötigen, um zu wachsen. Entsprechende Hinweise dazu stehen auf jeder Tüte Saatgut. Vor allem aber gilt: immer feucht halten und mit Wasser aus einer Sprühflasche befeuchten.
Verschiedene Arten von Keimsprossen
Es gibt natürlich noch viele weitere Keimsprossen, die lecker und gesund sind. Darunter Radieschen, Rucola, Rote Beete, Brokkoli, Linsen oder Grünkohl. Sie können sogar versuchen, Sonnenblumenkerne oder Erbsen zu keimen. Sobald die ersten Blättchen kommen, sind sie verzehrfertig.
Allerdings gibt es auch Samen, die sie nicht verwenden sollten. Darunter befinden sich Nachtschattengewächse wie Tomaten, Auberginen oder Paprika, die sich aufgrund ihres giftigen Solanin-Gehaltes nicht für Sprossen- oder Microgreens-Zucht eignen. Auch bei Bohnen ist Vorsicht geboten, diese sollten sie vorher blanchieren oder kochen.
Sie können natürlich auch die übrigen Samen vom letzten Jahr nehmen, allerdings sind diese kleinen Samentütchen auf Dauer ziemlich teuer. Daher rät unsere Gartenexpertin spezielles Microgreen-Saatgut zu kaufen, das sind große Mengen für relativ wenig Geld.
Gekeimte Gemüsesprossen, Hülsenfrüchte und Getreide Kleine Nährstoff-Kraftprotze: Keimlinge und Sprossen
Frisch gekeimte Sprossen bringen Abwechslung, viel Geschmack und reichlich Vitamine sowie Mineralstoffe auf unsere Teller. Und Spaß macht das Selbstziehen auch noch.
Nährstoffwunder Keimlinge und Sprossen
Jedes einzelne Samenkorn ist voller Vitamine und Nährstoffe, damit die Pflanze während des Keimes ordentlich wachsen kann. Das macht die Microgreens und Keimsprossen auch so gesund. Sie eignen sich gut, um das klassische Quark-Brot, Suppen oder Salate zu verfeinern.

Sprossen vor Verzehr gründlich waschen
Rohe Sprossen sollten grundsätzlich gründlich gewaschen und rasch verzehrt werden. Risikogruppen mit geschwächter Immunabwehr sollten besser darauf verzichten oder die Sprossen vor dem Essen erhitzen, um gesundheitliche Risiken beim Verzehr durch mögliche Keime zu verhindern.
Über unsere Gartenexpertin

Die SWR1 Gartenexpertin Natalie Bauer bloggt unter "Wildes Gartenherz" regelmäßig über ihren Garten und gibt "gerne mit humorvollem Mundwerk" hilfreiche Tipps rund um Garten und Pflanzen.