Betroffene erzählt von Zahnarztangst

Mit dem richtigen Zahnarzt konnte sie die Angst besiegen

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SWR1 Hörerin Carola hat seit ihrer Kindheit Angst vor dem Zahnarzt. Inzwischen hat sie einen Weg gefunden, mit der Angst umzugehen. Im SWR1 Interview erzählt sie uns, wie sie das erreicht hat.

SWR1: Wie genau hat sich diese Angst vom Zahnarzt bei Ihnen konkret geäußert?

Carola: Ich hatte als Kind wirklich das ultimative Schlüsselerlebnis. Ich hatte Zahnschmerzen und musste das erste Mal im Alter von zehn Jahren zum Zahnarzt. Es war damals so, die Eltern sind nicht unbedingt immer zum Zahnarzt gegangen und als Kind weiß man ja nicht, was auf einen zukommt. Die Diagnose des Zahnarztes war ganz schnell: Es muss aufgebohrt werden. Dann kam natürlich die große Spritze, der laute Bohrer und keine kindgerechte Ansprache von dem Zahnarzt. Es war für mich damals so ein Schock. Also ich glaube, das bleibt einem dann wirklich ein Leben lang in Erinnerung.

SWR1: Wie hat sich dann diese Angst vorm Zahnarzt bei Ihnen als Erwachsene entwickelt? Wie hat sie sich bemerkbar gemacht?

Carola: Nervosität und Aufregung schon im Vorfeld. Ich habe mich am Stuhl festgekrallt. Ich konnte überhaupt nicht aus dieser Nervosität heraus. Auch Abdrücke und Röntgenaufnahmen, das alles war für mich viel zu viel. Und es hat sich nichts geändert, also bis ins hohe Alter.

SWR1: Es gibt auch Leute, die sagen, vor lauter Panik gehe ich gar nicht mehr zum Zahnarzt. Aber Sie haben das weiterhin durchgezogen, also Sie haben sich überwunden.

Carola: Bis zum jugendlichen Alter von 18 bin ich dann gar nicht mehr hingegangen. Und dann war es natürlich notwendig, dann hast du einfach keine Wahl. Also dann kannst du sagen, ich gehe, oder ich verliere meine Zähne. Ich bin dann schon gegangen, aber das ist grausam. Man entwickelt eine gewisse Panik.

SWR1: Mittlerweile haben Sie den richtigen Zahnarzt gefunden. Wie hat er es geschafft, Ihnen die Angst so ein bisschen zu nehmen?

Carola: Er hat ein Gespräch mit mir vorab geführt. Dann war ich natürlich immer noch aufgeregt. Es hat sich nichts geändert. Aber er wusste, worauf er sich mit mir einlässt. Das hat sich so entwickelt, weil er immer eine Ansprache macht, wenn er was tut, also auch während der OP. Innerhalb der Jahre habe ich so viel Vertrauen aufgebaut, dass ich inzwischen gerne zum Zahnarzt gehe. Das glaubt mir kein Mensch.

Innerhalb der Jahre habe ich Vertrauen zu meinem Zahnarzt aufgebaut. Ich gehe jetzt inzwischen gern zum Zahnarzt.

SWR1: Man muss aber auch dazu sagen, der ist jetzt nicht fußläufig oder innerhalb von zehn Minuten mit dem Auto erreichbar. Sie fahren da richtig weit, oder?

Carola: Ich fahre 200 Kilometer weit. Aber ich habe so ein Gottvertrauen in den Mann – besser geht es gar nicht mehr. Und die letzte Implantation, das möchte ich jetzt auch hinzufügen, habe ich ohne Vollnarkose gemacht.

Das Gespräch führte SWR1 Moderatorin Steffi Stronczyk.

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