Thomas Rühmann zu 25 Jahre "In aller Freundschaft"

"Die Serie hat alle Krisen in der Medienbranche überstanden"

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Steffi Stronczyk
Steffi Stronczyk (Foto: SWR)
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Seit genau 25 Jahren läuft die Arztserie "In aller Freundschaft" im Ersten. Zum Jubiläum haben wir mit Thomas Rühmann gesprochen, er spielt Dr. Roland Heilmann seit der ersten Folge.

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SWR1: In der Jubiläumsfolge sieht es ausgerechnet um Dr. Roland Heilmann ganz schlecht aus. Herr Rühmann was ist denn passiert?

Thomas Rühmann: Das darf ich nicht verraten. Es ist praktisch für diese Jubiläumsfolge eine Rahmenhandlung erfunden worden und die ist auch aus einer Folge genommen worden, die wir schon gedreht haben, aber die später ausgestrahlt wird. Das heißt, wenn ich jetzt verrate, worum es geht, ist das eigentlich blöd. (...)

SWR1: Wie viele Taschentücher werden wir brauchen heute Abend?

Rühmann: Also ich sage mal ganz hart: Ich habe welche gebraucht, weil ich mir das vorab habe anschauen können. Man vergisst auch, was man alles gespielt hat und auch, welche Abgründe so ein Format, was ja auch mit Trivialität verbunden ist, verträgt. Wenn man dann alle Unglücksfälle nebeneinander sieht, die einem auch noch selber passiert sind... Das findet im realen Leben so Gott sei Dank nicht statt. Und dann sind es einfach die Kollegen, die ja auch alle auftauchen und nicht mehr unter uns sind. Das ist schon irgendwie hart, wenn man das in so kompakter Form erlebt.

SWR1: Das klingt ein bisschen nach Abschied für Sie, oder?

Rühmann: Nein, wieso? Ich habe gerade einen großen Frieden mit der Serie. Ich kann nicht sagen, dass es um Abschied geht. Es muss irgendwann mal passieren, weil ich 68 Jahre alt bin. Ich weiß nicht, wie lange man das machen kann. Irgendwann wird man dann pensioniert, als Arzt. Als Schauspieler Gott sei Dank nicht.

Thomas Rühmann (2.v.l) in Aktion als Dr. Roland Heilmann zusammen mit Kollegin Andrea Kathrin Loewig als Dr. Kathrin Globisch bei der Jubiläumsfolge zum 20. Serienjubiläum im Jahr 2018. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Picture Alliance, Andreas Wünschirs)
Thomas Rühmann (2.v.l) in Aktion als Dr. Roland Heilmann zusammen mit Kollegin Andrea Kathrin Loewig als Dr. Kathrin Globisch bei der Jubiläumsfolge zum 20. Serienjubiläum im Jahr 2018.

SWR1: Also viele Fans fürchten einfach, dass das tatsächlich Ihr Abschied sein könnte. Nach 25 Jahren. Könnten Sie ohne die Serie leben?

Rühmann: Ich sage mal, könnte ich ohne Liebe leben? Da würde ich sagen: nein, das kann man nicht. Eine Serie braucht man im Leben nicht zwingend. Dass ich die seit 25 Jahren spielen kann, ist einfach ein Riesenglück. Auch wenn man manchmal durch Täler ging. Aber wie diese Serie alle Krisen in der Medienbranche überstanden hat und wir hier im fernen Leipzig einfach in Ruhe weiterdrehen konnten, das hat man nicht oft im Schauspielerleben.

Die Serie hat alle Krisen in der Medienbranche überstanden (...), das hat man nicht oft im Schauspielerleben.

SWR1: Welche Arztserie schauen Sie sich gerne an, privat, wenn sie Zeit haben?

Rühmann: Ich schaue mir eine Serie an, die in Leipzig produziert wird und "In aller Freundschaft" heißt.

Sehen Sie hier den Trailer zur Jubiläumsfolge "Zurück in die Zukunft" von "In aller Freundschaft".

Das Gespräch führte SWR1 Moderatorin Steffi Stronczyk.

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