Vorsicht Betrug - so schützen Sie sich bei der Wohnungssuche im Internet

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Katrin Kleinbrahm
Moderatorin Katrin Kleinbrahm aus dem SWR1 Team (Foto: SWR)
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Redakteur Jörg Witzsch aus dem SWR1 Team behält den Überblick in der SWR1 Online-Redaktion. (Foto: SWR, Foto: Nils Wagner/SWR)

Wohnungssuche: schwierig! Vor allem, wenn das eigene Budget nur eine kleine - hoffentlich günstige - Wohnung hergibt. Das nutzen Betrüger auf Immobilienportalen im Internet aus.

Was sind die typischen Betrugsmaschen auf Immobilienportalen?

Wann immer es um das Thema Geld geht: Vorsicht! Wenn zum Beispiel der (angebliche) Vermieter schreibt:

»Besichtigung geht klar - ich bin aber gerade gar nicht in der Stadt, schicke Ihnen aber gerne den Schlüssel, wenn Sie mir eine Kaution dafür überweisen.«

Natürlich kommt dann kein Schlüssel und das Geld ist verschwunden. Ganz abgesehen davon, dass die Wohnung entweder gar nicht existiert oder nur die gestohlene, veränderte Kopie einer echten Anzeige ist. Weitere Betrugsmaschen:

  • Die Betrüger treten als Vermittler auf und wollen Sie nur gegen Gebühr auf die Besichtigungsliste setzen.
  • Das direkte Mietangebot: Da kommt die Zusage noch vor der Besichtigung und Sie sollen die Mietkaution sofort vorab überweisen.

Ähnliche Tipps gibt z.B. auch das Online-Portal "ImmoScout24":

  • Vorsicht bei unklarer Objektbeschreibung und fehlender Telefonnummer.
  • Es ist sind keine Nebenkosten angegeben, sondern Kaltmiete und Warmmiete sind gleich hoch.
  • Die Kommunikation findet auf Englisch statt und als einzige Kontaktmöglichkeit ist nur eine E-Mail-Adresse angegeben.
  • Die angebotene Immobilie ist deutlich zu günstig für die Lage. Der Preis dient oft als Köder bei einem Betrugsversuch.

Auch die Verbraucherzentrale hat ausführliche Informationen, wie Sie gefälschte Immobilienanzeigen erkennen können.

Weitere Tipps gegen Fallen von Internet-Betrügern

  • Niemals vorab sensible Daten oder Geld herausgeben.
  • Vorkasse? Finger weg!
  • Vorsicht bei allen Angeboten, die zu schön klingen, um wahr zu sein.
  • Supergünstige oder total durchgestylte Wohnung mit Fotos wie aus dem Katalog: verdächtig!
  • Anzeigentexte genau lesen. Wenn sie wie zusammenkopiert oder durchs Übersetzungsprogramm gejagt klingen, ist das ein erster Warnhinweis. Betrüger sitzen nämlich oft im Ausland.
  • Nicht einlullen lassen, nur weil Sie einen netten Mailkontakt oder gar Videochat mit dem Anbieter haben.

Achtung vor Phishing-Mails bei Mietangeboten!

Andere Betrugsmaschen setzen auf das Abgreifen persönlicher Daten, zum Beispiel über klassische Phishing-Mails. Sie werden aufgefordert, einen Link in der Mail anzuklicken und sich bei Ihrem Wohnungsportal erneut anzumelden. In Wirklichkeit ist die aufgerufene Seite aber nur eine perfekte Fälschung des echten Internet-Portals.

Durch die Eingabe Ihrer Anmeldedaten auf der gefälschten Seite haben die Betrüger aber jetzt Ihren Nutzernamen und Ihr Passwort und können dort Ihre Identität annehmen. Wenn Sie das ("Ich hab' EIN Passwort für so gut wie alles") dann sogar noch auf anderen Seiten verwenden, öffnen Sie Tür und Tor für die Kriminellen.

Niemals persönliche Daten oder Ausweiskopien weitergeben!

»Schicken Sie mir bitte ein Foto von Ihrem Personalausweis, damit ich weiß, Sie sind echt«

Bei einer solchen Anfrage sollten Sie sofort den Kontakt abbrechen - auch das zielt nur darauf ab, dass die Betrüger Ihre Identität nutzen, um damit z.B. illegale Geschäfte zu machen.

Was machen, wenn ich auf Betrüger hereingefallen bin?

  • Wenn schon Geld geflossen ist: schnellstens mit der Bank sprechen und versuchen, das Geld zurückzuholen.
  • Passwörter ändern (und auch gleich "das EINE Passwort für alles" durch individuelle Passwörter ersetzen).
  • Die Polizei und auch das betroffene Internet-Portal informieren.

Die Immobilienportale haben selbst ein Interesse daran, dass dort keine Betrüger unterwegs sind. Deshalb können Sie diese auch über Anzeigen informieren, die Ihnen verdächtig vorkommen - damit schützen Sie sich und andere.

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