Hello money, my old friend?
Sechs Jahrzehnte Musik, Welthits wie "Bridge over troubled water, "The Boxer" oder "Mrs. Robinson" - aber auch seine "Solo-Musik", die nach der Trennung von seinem Duopartner Art Garfunkel entstanden war ("Graceland"): Wie viel dieser weitere Mega-Deal dem Musikverlag wert war, darüber schweigen Simon und Sony.
Dylans Jahrhundert-Deal umfasste über 600 Songs
"Blowin' in the Wind" und "The Times They Are A-Changin' " - das sind nur zwei der Klassiker, die in diesem Mega-Vertrag enthalten sind. Möglich wurde der, weil Bob Dylan zu den wenigen Künstlern gehört, die die Verlagsrechte für ihre Musik selbst kontrollieren. Der 79-jährige ist zugleich der einzige Musiker, der einen Literatur-Nobelpreis für seine Texte bekam.
300 Millionen Dollar?
Die von der "New York Times" genannte Summe von 300 Millionen US-Dollar sind eine Schätzung von Experten. Die genaue Summe ist nicht bekannt. Für "Universal Music" ist das "der wichtigste Musik-Rechte-Vertrag in diesem Jahrhundert".
Bob Dylan ist nicht der Einzige…
Der Vertrag mit Bob Dylan ist allerdings nicht der größte Deal im Musik-Business. Da kommen Paul McCartney und Michael Jackson mit ins Spiel.
1985 steht "ATV-Music" zum Verkauf - und damit auch die Rechte für die Songs der Beatles wie "Hey Jude" und "Yesterday". Michael Jackson macht mit 47.5 Millionen Dollar das beste Angebot und überbietet damit Paul McCartney. McCartney nimmt das nur schweren Herzens hin. Auch die Rechte an Musik von Bruce Springsteen, Elvis und der Rolling Stones liegen nach dem Kauf von "ATV-Music" bei Michael Jackson. 2016 kauft Sony die Hälfte von "ATV-Music" vom Michael Jackson Estate zurück - für 750 Millionen Dollar!
Weitere Millionen-Deals
Der Manager von Taylor Swift verkauft ihre sechs Alben für 300 Millionen Dollar an den Investor "Shamrock Capital". Taylor Swift hätte gerne die Kontrolle über ihr Werk zurück und kündigt an, ihre Songs noch einmal neu aufzunehmen - etwas, was ihr laut ihren alten Verträgen nach einer Wartezeit zusteht.
Stevie Nicks, Frontfrau von "Fleetwood Mac", hat vor Kurzem einen Großteil ihrer Werke an "Primary Wave" verkauft - für 100 Millionen Dollar. Mit enthalten die Rechte an Hits wie "Edge of Seventeen," "Landslide," "Stand Back," "Rihannon" und "Dreams."
Aber warum verkaufen? Warum so viel Geld ausgeben?
Gründe für Bob Dylans Entscheidung gibt es offiziell noch nicht. Manche Fans äußern sich entsetzt. Aber einige Experten sagen, ein Rechte-Verkauf sei für Künstler seines Kalibers ratsam und auch ein Zeichen für Dylans lockere Haltung zu seinem Werk.
Bestes Beispiel für dieses Argument: "Livin‘ on a Prayer" von John Bon Jovi. Dieser Song hat seit 2013 auf der Streamingplattform Spotify 153% mehr Streams verzeichnet - und damit auch höhere Einnahmen, berichtet die britische Zeitschrift "The Guardian".