Karim Jallow von Ratiopharm Ulm im Duell mit Jayvon Graves (MHP Riesen Ludwigsburg). (Foto: IMAGO, IMAGO / Eibner)

Basketball | Bundesliga

Ratiopharm Ulm zerlegt die MHP Riesen Ludwigsburg

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AUTOR/IN
Michael Richmann

Ratiopharm Ulm holte bei den MHP Riesen Ludwigsburg einen wichtigen Sieg im Kampf um die Playoffs. Dabei konnten die Ulmer auch noch eine schmerzhafte Scharte auswetzen.

Mit einem 95:60-Kantersieg konnte sich Ratiopharm Ulm bei den MHP Riesen Ludwigsburg durchsetzen. Damit hat Ulm die Ludwigsburger nicht nur in der Tabelle überholt und steht jetzt mit 17:9-Siegen auf einem direkten Playoff-Platz. Das Team von Anton Gavel konnte auch den direkten Vergleich gewinnen.

In einem ausgeglichenen ersten Viertel starteten Ulm und Ludwigsburg gewohnt offensivstark. Ulm erkämpfte sich jedoch die deutlich bessere Rebound-Quote, konnte sich gegen Ende des ersten Viertels absetzen und nahm eine Sieben-Punkte-Führung (29:22) in die kurze Pause. "Wir müssen tougher sein", monierte Riesen-Coach Josh King, "die schupsen uns rum und machen was sie wollen". Nach BILD-Informationen soll der Trainer nach Saisonende von seinem Vorgänger John Patrick abgelöst werden.

Ulm mit dem Comeback nach Ludwigsburger Aufholjagd

Das änderte sich im zweiten Viertel: Ludwigsburg verteidigte aggressiver und erfolgreicher. Die Riesen kämpften sich zur Mitte des zweiten Viertels wieder heran (38:38). Dann schlug jedoch die Stunde der abgebrühten Ulmer: Georginho de Paula, Thomas Klepeisz und L.J. Figueroa konnten mit ihren erfolgreichen Dreiern und einem "and one" (einem erfolgreichen Zwei-Punkte-Wurf, bei dem der Werfer in der Wurf-Bewegung gefoult wurde und deswegen nochmal an die Freiwurf-Linie darf) die Halbzeit-Führung auf zwölf Punkte ausbauen (52:40).

Diesen Schwung konnte Ulm auch im dritten Viertel aufrechterhalten. Besonders der Brasilianer Georginho (mit 19 Punkten und 11 Rebounds bester Ulmer Spieler) drehte in dieser Phase auf, führte Ulm zu einem 15:0-Punkte-Lauf und einer 24-Punkte-Führung (72:48). So starteten die Ulmer mit der Hoffnung ins letzte Viertel, nicht nur das Spiel zu gewinnen, sondern auch die 70:99-Niederlage aus dem Hinspiel wettzumachen und damit auch noch den direkten Vergleich für sich zu entscheiden, der im Kampf um die direkten Playoff-Plätze noch wichtig sein könnte.

Ulm im Rausch, Ludwigsburg müde

Dort spielten sich die Ulmer in einen Rausch. Der gipfelte erst in dem schönen "Alley-oop-Anspiel" von Justinian Jessup auf Philipp Herkenhoff zum 86:58, dann in dem Dreier von Robin Christen zur Ulmer 31-Punkte-Führung. Ludwigsburg wirkte in dieser Phase frustriert, fahrig und teilweise müde. Die sonst so stabile Defensive fand kaum noch Zugriff. So erkämpften sich die Ulmer einen verdienten 94:60-Auswärtssieg und damit einen großen Vorteil im Kampf um die Playoffs.

Die Ulmer stehen mit nun 17:9 Siegen auf Platz sechs. Ludwigsburg mit 16:10 Siegen eine Platz dahinter. Ulm tritt kommenden Samstag (18:30 Uhr) gegen Bamberg an. Ludwigsburg bekommt es am Sonntag (17 Uhr) mit Alba Berlin zu tun.

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Michael Richmann