Immer einen Schritt schneller: Dan-Axel Zagadou im DFB-Pokalspiel gegen Union Berlin (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Picture Alliance)

Fußball | DFB-Pokal

Dan-Axel Zagadou - der "Fels in der Brandung" beim VfB Stuttgart

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Johann Schicklinski

Dan-Axel Zagadou hat großen Anteil am 1:0-Sieg des VfB Stuttgart im DFB-Pokal gegen Union Berlin. Nach einer schwierigen Zeit wird der 24-Jährige immer wichtiger für die Schwaben.

Es war vielleicht sein bislang bester Auftritt im Trikot des VfB Stuttgart: Was Union Berlin auch versuchte, wohin die Eisernen den Ball auch spielten oder flankten - Dan-Axel Zagadou war schon da. Der 24-Jährige klärte, grätschte oder köpfte fast alles weg - und hatte dadurch großen Anteil daran, dass beim 1:0-Erfolg der Schwaben im Zweitrundenspiel des DFB-Pokals hinten die Null stand.

VfB-Trainer Sebastian Hoeneß: "Daxo war überragend"

Das sah auch VfB-Trainer Sebastian Hoeneß so. "Dahinten waren einige richtig gut und haben dafür gesorgt, dass wir kein Gegentor bekommen. Aber Daxo war überragend", sagte der 41-Jährige. Sportdirektor Fabian Wohlgemuth sah es ähnlich: "Er war der absolute Fels in der Brandung." Bei vielen langen, hohen Bällen der Berliner habe der 1,96-Meter-Mann seine Größe und Kopfballstärke perfekt ausgespielt.

Die Statistiken belegen das. Zagadou gewann 78 Prozent seiner Zweikämpfe am Boden, in der Luft waren es sogar 88 Prozent. Der Innenverteidiger spielte 95 Pässe bei einer Quote von 92 Prozent. Ein Foul beging er im kompletten Spiel nicht. Überragende Werte.

Deniz Undav reicht Trophäe weiter

Zagadou spielte sogar so gut, dass Deniz Undav, der gegen Union das Tor des Tages erzielte (45. Minute), die Auszeichnung für den besten Spieler des Spiels an Zagadou weiterreichte - stellvertretend für die an diesem Abend starke Defensivleistung des VfB. "Nur, weil ich das Tor gemacht habe, muss ich nicht zwangsläufig der Held sein", erklärte Undav augenzwinkernd diese Geste.

Stuttgart

Fußball | DFB-Pokal Matchwinner statt tragischer Held: Deniz Undav schießt den VfB ins Achtelfinale

Der VfB Stuttgart zieht gegen Union Berlin dank eines Treffers von Deniz Undav in die Runde der letzten 16 ein. Gegen Hoffenheim war der Guirassy-Ersatz noch zum tragischen Helden geworden.

Das dürfte Balsam für die Seele von Zagadou sein, der es in Stuttgart nicht immer leicht hatte. Geholt wurde er während der Saison 2022/2023 als damals vertragsloser Spieler von Ex-Sportdirektor Sven Mislintat. Ohne Vorbereitung dauerte es, bis der 24-Jährige seine athletischen Defizite aufgeholt hatte. Zagadou wirkte oft unsicher und war ein Sicherheitsrisiko in der VfB-Abwehr. Allerdings - das muss fairerweise auch erwähnt werden - strauchelte letzte Saison die ganze Mannschaft. Stuttgart rettete sich erst in der Relegation gegen den HSV.

Angekommen beim VfB Stuttgart

Doch das ist Geschichte. Der VfB spielt wie verwandelt - und das trifft auch auf Zagadou zu. Quasi mit Verzögerung scheint er in Stuttgart angekommen zu sein. In dieser Saison präsentiert sich Zagadou austrainiert, spritzig, gedankenschnell und souverän. Er ist eine Bank in der VfB-Abwehr und hat großen Anteil daran, dass die Schwaben in den bisherigen elf Pflichtspielen bereits sechs Mal zu Null spielten. Zagadou kam in allen Partien zum Einsatz und erzielte beim 5:0 gegen den VfL Bochum am ersten Bundesligaspieltag sogar seinen Premierentreffer für Stuttgart.

Auch wenn im Zusammenhang mit dem VfB Stuttgart meist über Top-Torjäger Serhou Guirassy, Neu-Nationalspieler Chris Führich, Keeper Alexander Nübel oder Stürmer Deniz Undav gesprochen wird, so hat auch Zagadou großen Anteil daran, dass die Schwaben nun sieben der letzten acht Pflichtspiele für sich entscheiden konnten. Im Verbund mit Waldemar Anton, Anthony Rouault oder Hiroki Ito funktioniert die Defensive prächtig.

"Es ist Wahnsinn, was die dahinten alles weghauen"

"Die machen es überragend. Es ist Wahnsinn, was die dahinten alles weghauen", lobte Undav die VfB-Defensive. "Wenn du so eine Verteidigung hast, brauchst du dir wenig Sorgen zu machen." Erst recht nicht mit einem Zagadou in absoluter Topform.

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Johann Schicklinski