Nikola Soldo, ausgeliehen vom 1.FC Köln und mittlerweile Stammkraft beim FCK (Foto: IMAGO, Imago/ Jan Huebner)

Fußball | 2. Bundesliga

Wie FCK-Verteidiger Nikola Soldo durch Cartoons Deutsch gelernt hat

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Sebastian Zobel
Bild von Sebastian Zobel, Redakteur im SWR Studio Kaiserslautern (Foto: SWR)
Stefan Kersthold

Nikola Soldo ist für ein Jahr vom 1. FC Köln an den 1. FC Kaiserslautern ausgeliehen und inzwischen voll in der Pfalz angekommen. Im SWR Sport Podcast "Nur der FCK" spricht der Abwehrspieler über seinen Start auf dem Betze und warum die Roten Teufel so viele Gegentore kassieren.

Nach der enttäuschenden Niederlage gegen Fürth gab es für die Roten Teufel erstmal zwei Tage frei. "Der Trainer hat das erkannt, dass wir ein bisschen Pause brauchen für den Kopf und den Körper. Ich denke, das war für alle, Spieler und auch Trainer gut, den Kopf etwas auszuschalten und sich auszuruhen", erzählt Innenverteidiger Nikola Soldo in der neuen Folge des SWR Sport Podcasts "Nur der FCK".

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Nach den spektakulären Spielen gegen Düsseldorf, den HSV und den 1. FC Köln, ist der FCK mit der Niederlage gegen Fürth wieder etwas auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Die Leistung gegen die Fürther war kein Vergleich zu den Spielen davor. "Wir hatten jetzt drei Highlight-Spiele. Dann kam Fürth und man konnte das sehen, dass wir drei Abendspiele hinter uns hatten. Es war nicht einfach, wir waren auch ein bisschen müde", erklärt Nikola Soldo.

Die FCK-Abwehr bekommt zu viele Gegentore

Soldo ist als Leihspieler aus Köln nach Kaiserslautern gekommen. Da war der Sieg im Pokal gegen seine Kölner Kollegen natürlich ein absolutes Highlight. Doch die Bilanz aus den vergangenen drei Ligaspielen ist ein ernüchternder Punkt. Zu wenig für die eigenen Ansprüche. In der Kritik stehen vor allem er und seine Kollegen in der Abwehr, da der FCK zu viele Gegentore kassiert. "Wir schießen viele Tore, aber wir kriegen auch viele Tore. Vielleicht ist es so, dass wir uns nach einer deutlichen Führung zu sehr entspannen. Das darf nicht passieren", so Soldo.

Die Mannschaft hat in seinen Augen in der Defensive eine große Qualität, entscheidend sei der Kopf. Durch die vielen Umstellungen im Abwehrverbund, egal ob aus Verletzungs- oder Leistungsgründen, brauche eine Mannschaft auch Zeit, um sich einzuspielen. Soldo ist optimistisch, dass das Team bald sein volles Potential abrufen kann. Dann traut er seiner Mannschaft in einer starken 2. Liga einiges zu: "Ich sage immer, Kaiserslautern gehört in die 1. Liga. Unser Ziel ist es, so hoch wie möglich zu kommen."

Nikola Soldo liebt es, wenn das Stadion voll ist

Zwischen seinem Stammverein dem 1. FC Köln und dem FCK sieht der Innenverteidiger durchaus Parallelen. Beides sind Traditionsvereine mit überragender Unterstützung durch die Fans. Der Support auf den Rängen ist für Soldo tatsächlich mit ein Grund, sich für einen Verein zu entscheiden. Dazu erzählt er diese Geschichte: "Bei meinem letzten Spiel in Kroatien waren so 250-300 Zuschauer. Dann ist alles so schnell passiert. Am letzten Tag der Transferperiode bin ich nach Köln gewechselt. Zwei Wochen später stehe ich bei der Conference League auf dem Platz vor 50.000 Leuten. Das ist Fußball! Dafür arbeitest du jeden Tag."

Nikola Soldo im Heimspiel gegen Greuther Fürth - rechts der Fürther Armindo Sieb (30) (Foto: IMAGO, Imago/ Zink)
Nikola Soldo im Heimspiel gegen Greuther Fürth - rechts der Fürther Armindo Sieb (30)

Nikola Soldo kann sich Verbleib beim FCK vorstellen

Wie es für Soldo nach seiner Leihe weitergeht, ist noch unklar. Er kann sich aber durchaus eine Zukunft in Kaiserslautern vorstellen: "Ich kann mir das natürlich vorstellen. Der FCK ist ein Traditionsverein, die Jungs und die Trainer sind super, ich habe mich gut eingelebt und die Trainingsbedingungen sind auch super. Die Stadt ist auch super, nicht so groß wie Köln, ein bisschen gemütlicher. Hier kann man sich mehr auf Fußball konzentrieren."

Doch natürlich hat Soldo den Anspruch, dass in Zukunft noch weitere Bundesligaspiele in seiner Vita stehen. Sieben Stück für den FC hat er bereits auf seinem Konto. Um dauerhaft zum Bundesligaspieler zu werden, muss Nikola Soldo noch an sich arbeiten. Er selbst sieht zum Beispiel noch Verbesserungspotential in seinem Kopfballspiel.

Vorbild Papa Zvonimir Soldo

Mit seinem Job als Profifußballer tritt Nikola in große Fußstapfen. Sein Vater Zvonimir Soldo ist eine Legende beim VfB Stuttgart und hat 301 Bundesligaspiele für die Schwaben gemacht. Mit seinem Papa hat Nikola natürlich auch über seinen Wechsel auf den Betzenberg gesprochen. Der hat dann sogar noch eine alte Autogrammkarte ausgegraben, auf der er im Zweikampf mit einem Roten Teufel zu sehen ist.

Nikola Soldo an der Hand von Papa Zvonimir bei der Veranschiedung in Stuttgart 2006. Links die Brüder Matija und Filip (Foto: IMAGO, Imago/ Pressefoto Baumann)
Nikola Soldo an der Hand von Papa Zvonimir bei dessen Verabschiedung in Stuttgart 2006. Links die Brüder Matija und Filip.

Nikola Soldo hat Deutsch durch Cartoons gelernt

Nikola wurde zwar in Stuttgart geboren und ging dort in den Kindergarten, doch den Großteil seines Lebens danach verbrachte er in Kroatien. Dennoch spricht er sehr gut Deutsch. Dafür gibt es eine ungewöhnliche, aber auch lustige Erklärung: "Ich habe die ganze Zeit in Kroatien Cartoons auf Deutsch angeschaut, deshalb habe ich Deutsch nicht verlernt." Seit seiner Rückkehr nach Deutschland haben sich seine Sprachkenntnisse natürlich noch weiter verbessert.

Die Sprachbarriere war zwar keine, trotzdem ist es Nikola Soldo anfangs nicht leicht gefallen in Deutschland. Allein und getrennt von der Familie. Sein Wechsel nach Köln erfolgte damals am letzten Tag der Transferperiode. Es ging für ihn noch am selben Tag nach Deutschland. So schnell, dass er sich nicht mal mehr von seinen Eltern und Freunden verabschieden konnte. Inzwischen ist er jedoch voll angekommen in Deutschland, bekommt häufig Besuch von seinem ältesten Bruder Matija, der als Spielerberater arbeitet, und von seinen Eltern, die auch beim Spiel gegen Greuther Fürth auf dem Betzenberg dabei waren.

Der größte Traum des früheren U21 Nationalspielers ist es, irgendwann einmal als A-Nationalspieler für Kroatien auflaufen zu dürfen, so wie Papa Zvonimir. Mit starken Leistungen im FCK-Trikot, könnte er diesem Traum vielleicht schon einen Schritt näher kommen.

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