1. FC Heidenheim gegen den VfB Stuttgart (Foto: IMAGO, Imago Images / Michael Weber)

Fußball | Bundesliga

Heidenheim ringt den VfB Stuttgart in intensivem Duell nieder

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Michi Glang

Der 1. FC Heidenheim bejubelt gegen den VfB Stuttgart den Sieg im Württemberg-Duell. Der VfB lässt dabei die große Chance zur zwischenzeitlichen Führung liegen.

Der 1. FC Heidenheim hat den VfB Stuttgart in einem intensiven Duell mit 2:0 (0:0) geschlagen. Jan Schöppner schoss den FCH in Führung (70. Minute). Tim Kleindienst machte in der Nachspielzeit alles klar (90.+4). Der Aufsteiger steht nach dem Erfolg mit zehn Punkten auf Rang 13. Der VfB ist nach der zweiten Niederlage in Folge weiter Dritter (21 Punkte).

Beide Teams waren unter der Woche im DFB-Pokal im Einsatz gewesen. Während der VfB dank eines Treffers von Deniz Undav gegen Union Berlin ins Achtelfinale einzog, musste sich der FCH bei Borussia Mönchengladbach mit 1:3 geschlagen geben.

"Wir haben gut gespielt, aber auch sehr gut gefightet. Das musst du gegen den VfB. Das war heute Ostalb-Wetter, das hat uns sehr gut gefallen", sagte Heidenheims Trainer Frank Schmidt im ARD-Interview. "Wenn man die ganzen 90 Minuten nimmt, waren wir sehr konzentriert."

VfB-Trainer Sebastian Hoeneß sah zwei Gründe für die Niederlage. "Wir haben zu viele Standards zugelassen. Das kannst du nicht alles wegverteidigen", sagte der 41-Jährige. "Am Ende haben wir zu wenig Klares kreiert. Letztlich war es aber genug, um ein anderes Ergebnis stehen zu haben."

Die erste Torannäherung in der Heidenheimer Voith-Arena gab es Sonntagabend (5.11.2023) von den Gastgebern. Adrian Beck verpasste eine am kurzen Pfosten verlängerte Ecke nur knapp. Deutlich gefährlicher wurde es im Gegenzug, als VfB-Angreifer Silas FCH-Keeper Kevin Müller schon umkurvt hatte und erst im letzten Moment von Benedikt Gimber gestört wurde (7.). Der VfB übernahm nun die Kontrolle über das Spielgeschehen, Heidenheim zeigte sich bei Standards gefährlich. Gimbers Kopfball nach Eckball von Jan-Niklas Beste touchierte die Latte des Stuttgarter Tores (17.).

VfB-Drangperiode folgt auf Heidenheimer Drangperiode

Auch die nächste gute Chance gehörte Heidenheim. Eren Dinkci wurde auf halbrechts bedient, VfB-Kapitän Waldemar Anton blockte im letzten Moment. Der Ball blieb heiß, doch Anton rettete auch gegen Schöppner (29.). Es war der Auftakt einer Heidenheimer Drangperiode. Drei Minuten später vertändelte der FCH eine Drei-gegen-Eins-Situation (32.). Bei der anschließenden Ecke hätte Tim Kleindienst um ein Haar am langen Pfosten abgestaubt. Dann scheiterte der Torjäger mit seinem Kopfball an VfB-Keeper Alexander Nübel, der mit einem Reflex den Rückstand verhinderte (33.).

Als der VfB die kritische Phase überstanden hatte, zeigten sich die Stuttgarter wieder in der Offensive: Doch Angelo Stillers Freistoß aus rund 20 Metern klatschte an die Latte (38.) Eine Minute später jagte Undav den Ball aus elf Metern über den Kasten. Die Hoeneß-Elf belagerte nun regelrecht den Strafraum des FCH, gleich mehrmals brannte es lichterloh. Doch auch die Heidenheimer überstanden die Phase schadlos. Die nächste Großchance bot sich erneut Gimber, dessen Kopfball nach einem Eckball an der Latte landete (43.). Auf der Gegenseite setzte Chris Führich seinen Freistoß aus halbrechter Position knapp am Winkel vorbei (45.).

Silas vergibt die VfB-Führung vom Punkt

Ohne personelle Änderungen ging es in den zweiten Durchgang. Heidenheim kam mit Schwung aus der Kabine, doch Bestes Abschluss verfehlte das Ziel ein gutes Stück (48.). Sechs Minuten später gab Schiedsrichter Florian Badstübner Elfmeter für den VfB, nachdem Patrick Mainka Anton bei einer Ecke zu Boden gezogen hatte. Silas trat an und jagte den Strafstoß über das Tor (54.).

Die Partie beruhigte sich im Anschluss. Der VfB ließ den Ball laufen und suchte nach Lücken in der Heidenheimer Defensive, die die Hausherren aber nicht anboten. In der 70. Minute brachte Schöppner den FCH mit seinem ersten Bundesliga-Treffer in Führung. Der 24-Jährige köpfte eine Ecke von Beste wuchtig zum 1:0 ein.

Der VfB brauchte einige Minuten, um sich vom Rückstand zu erholen. In der 79. Minute näherten sich die Stuttgarter mal wieder an, doch Maximilian Mittelstädt verzog aus halblinker Position. Der VfB setzte nun zur Schlussoffensive an, Heidenheim verteidigte weiter leidenschaftlich. In der 87. Minute wurde Stuttgarts Dan-Axel Zagadou nach einem Eckball im letzten Moment geblockt. In der Nachspielzeit verpasste der VfB die große Chance zum Ausgleich, als der eingewechselte Luca Raimund an der Latte scheiterte (90.+3), Jamie Lewelings Versuch wurde von Gimber auf der Linie geklärt. Kurz darauf setzte Kleindienst den Schlusspunkt. Der Angreifer luchste Anton den Ball ab und überwand VfB-Keeper Nübel per sehenswertem Lupfer. Es war der Schlusspunkt einer intensiven Begegnung.

Heidenheim beim Rekordmeister, VfB mit Top-Spiel vor der Brust

Der 1. FC Heidenheim reist am nächsten Spieltag zum FC Bayern München (11.11.2023, 15:30 Uhr). Zeitgleich empfängt der VfB Stuttgart Borussia Dortmund. Die beiden Klubs werden innerhalb weniger Wochen zwei Mal aufeinander treffen. Am 5. oder 6. Dezember laden die Schwaben zum Achtelfinale im DFB-Pokal. Das ergab die Auslosung am Nachmittag.

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Michi Glang