Die Kindheit von Salji war hart: Mit 5 kam er in ein Kinderheim, weil seine Mutter mit der Erziehung von 10 Kindern überfordert war. Der Vater hatte die Familie bereits verlassen. In der Zeit im Heim hat er viel Einsamkeit erlebt. „Die schlimmsten Momente für mich waren, dass ich in der Schule ausgegrenzt wurde. Viele haben gesagt: ‚Du bist ein Heimkind, du hast keine Familie.‘” Dazu kam auch noch, dass er wenig Geld zur Verfügung hatte.
Musik als Weg, mit Problemen umzugehen
Um sich Turnschuhe kaufen zu können, ging er neben der Schule jobben. „Ich habe lange gespart, bis ich mir mit 16 oder 17 Turnschuhe kaufen konnte. Für mich war das ein Riesengeschenk.“ Die Erfahrungen verarbeitet Salji in seiner Musik. Als Rapper Sanil ist er aktuell dabei, durchzustarten. „Ich wollte Menschen darauf aufmerksam machen, wie es sich im Heim anfühlt. Viele reden nicht gerne über ihre Probleme und fressen das in sich rein. Ich habe meine Texte und Lieder aufgeschrieben und bin damit offen gewesen.“
Der Tod des Bruders war ein schwerer Schlag
Ein weiterer Schicksalsschlag, der ihn gezeichnet hat, war der Tod des großen Bruders Deniz nach einem Autounfall. Salji war damals erst dreizehn. „Ich war im Krankenhaus auf der Intensivstation. Ich habe meinen Bruder gesehen, wie er da liegt mit 1000 Schläuchen. Da bin ich rausgerannt, statt Tschüss zu sagen.“ Deniz’ Grab besucht er regelmäßig. Salji ist seinem Bruder sehr dankbar: Durch dessen Ratschläge hat sich alles zum Guten gewendet; Salji rutschte nicht ab. Die Gedanken an den Bruder stärken Salji bis heute.