Förster Paul wird beleidigt, wenn er in seinem Job Bäume fällt

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Paul aus Backnang arbeitet als Förster und wird für seine Arbeit von Menschen, die im Wald spazieren gehen, immer wieder angegangen und beschimpft. Das Problem in den Augen der Mitmenschen: Paul fällt Bäume.

Förster Paul markiert Baum (Foto: SWR)

Wenn man anderer Meinung ist, bin ich gerne offen für einen Diskurs und freue mich auf die Diskussion. Aber wenn es darum geht, uns zu beschimpfen, unsere Maschinen zu bespucken und die Reifen zu zerstechen, dann hört der Spaß bei mir auf. 

Der Respekt fehlt  

Paul stammt aus einer Försterfamilie, schon früh hat er viel über diesen Beruf gelernt. Er selbst arbeitet schon seit über einem Jahr als Förster und merkt schnell: Einige Waldbesucher sind nicht erfreut über seine Arbeit. Doch nicht nur verbal wird er angefeindet, es wurden schon Maschinen bespuckt, Informationstafeln abgerissen und sogar Reifen zerstochen, erklärt der junge Förster: „Das trifft uns natürlich, denn wir identifizieren uns sehr mit unserem Beruf.“ 

Das Waldsterben aufhalten 

Paul erklärt, warum er Bäume fällen muss: Durch den Klimawandel und das Waldsterben steigt die Zahl kranker Bäume. Diese stellen eine Gefahr für Mensch und Tier dar, denn sie könnten jederzeit umfallen und jemanden verletzen. Da Paul als Förster für die jeweiligen Waldstücke die Verantwortung trägt, muss er kranke Bäume teilweise entfernen. Doch daran stören sich einige, die im Wald spazieren gehen. Sie sehen in Paul jemanden, der den Wald rodet. Doch er versichert: „Egal wie brachial das aussieht, alles, was wir machen, hat einen Mehrwert für den Wald.“ 

Paul gibt nicht auf 

Doch Paul lässt sich nicht entmutigen, er liebt seinen Job nach wie vor und findet großen Gefallen an der Arbeit im Wald. „Ich sehe das alles als eine Herausforderung, die es zu bewältigen gilt. Auch uns liegt der Wald mit all seinen Facetten am Herzen.“ Um den Anschuldigungen entgegenzuwirken, hält Paul unter anderem Vorträge an Schulen. Dadurch erhofft er sich, dass seine Mitmenschen mehr Verständnis für seine Arbeit zeigen und in Zukunft einen Diskurs suchen anstatt eines Konflikts. „Ich freue mich, den Leuten mein Thema, den Wald, näher bringen zu dürfen.“  

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SWR