Simon Will ist ein erfolgreicher Youtuber. Mit dem Erfolg kam die Angst.

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Stefanie Molitor
Stefanie Molitor (Foto: SWR)

Simon Will aus Ludwigsburg ist mit über 850.000 Abonnenten ein erfolgreicher deutscher Youtuber. Seine Videos werden millionenfach angeschaut.

Simon Will  (Foto: SWR)

„Es gab Phasen, in denen ich mein Leben gehasst habe.“

Was es bedeutet, Youtuber zu sein

„Täglich wurden Videos produziert und rausgehauen. Man kann sich da wirklich zu einem kranken Level bringen und man bekommt übelst schnell Existenzängste.

Die Zeit, in denen der Buzz und der Hype bei mir am größten waren, war die gefährlichste Zeit für mich, weil man einfach immer Angst hat, dass der Erfolg wieder abbricht.

Man denkt sich: Scheiße, jedes Video muss jetzt so abgehen und versucht, jeden Tag krasser und kreativer zu werden. Ich hatte Angst, mir selbst nicht gerecht zu werden. Und ich musste plötzlich auch ein Team finanzieren, hatte Fixkosten. Das war ein ekliger Druck."

Simon Will  (Foto: SWR)

„Ich habe zu viel darüber nachgedacht, was andere Menschen über mich denken würden."

Angst vor Hartz IV und Shitstorm

„Aber mal ehrlich: Das Schlimmste, was einem in Deutschland passieren kann, ist Harz IV und eine kleine Wohnung. Also was habe ich zu verlieren? Seit ich so denke, läuft alles tausendmal besser. Man muss psychisch eine gewisse Grundstabilität mitbringen.

Ich hatte zwar noch keinen richtig großen Shitstorm, aber man muss mit sowas umgehen können. Man muss eine Schale entwickeln, darf Druck und Hate nicht an sich heranlassen. Und wenn du ein Typ bist, der schon in ein Selbstzweifel-Loch fällt, wenn ihn auf der Straße jemand dumm anguckt, dann würde ich sagen: Youtube wird dir auf lange Sicht nicht gut tun.“