Tortenbäckerin Joanne zaubert Kunstwerke aus Biskuit

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Autor/in
Marius Zimmermann

Ich bin tatsächlich oft im Baumarkt. Für die 3-D-Torten muss man immer eine Stütze bauen und die sind oft aus Stahl oder Schrauben. Mittlerweile habe ich sogar ein Schweißgerät.

Joanne sitzt bis zu fünf Tagen an den Torten, legt oft Nachtschichten ein. Ein Hörbuch auf dem Ohr und viel Kaffee, so hält sie sich bei Laune. Immer unter Zeitdruck; die Lebensmittel sind nicht auf Dauer haltbar. Aus Teig, Schokolade und Fondant kreiert sie eine Hochzeitstorte, ein Monster oder ein Lamborghini, der sogar ferngesteuert fährt.

Joanne ist studierte Computerspiele-Entwicklerin, hat zuletzt dafür gesorgt, dass sich die Figuren in einem Spiel auf verschiedene Knopfdrücke bewegen. Doch als Sohn Artus auf die Welt kam, hat sie einen Job gesucht, in dem sie flexibel von zu Hause arbeiten kann. Schließlich hat sie ihre alte Leidenschaft zum Backen wiederentdeckt. Backsendungen und YouTube-Videos haben der 34-Jährigen geholfen, sich selbst die besonderen Kniffe beizubringen.

Im Schnitt macht sie nur eine Torte pro Monat. Sonst verkauft sie über ihren Online-Shop Kuchen im Glas. Der fertige Teig wird abgefüllt und fertig gebacken. Mehr als 20000 Stück hat sie letztes Jahr verkauft. Doch am meisten Spaß hat sie bei ihren Torten. Für sie ist es selbstverständlich, dass ihre Kreationen auch angeschnitten und gegessen werden. Mit Begeisterung beobachtet Joanne ihre Kunden, wenn sie sich auch erst sträuben und dann das Kunstwerk aus Biskuit und Schokolade regelrecht zerhackt wird.

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