Schwules Pärchen aus Stuttgart bloggt über Mode, Reisen und Rezepte

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Stefanie Molitor
Stefanie Molitor (Foto: SWR)
Nils Keilmann
Nils Keilmann (Foto: SWR)

Berno und Daniel aus Stuttgart lieben Fashion und bloggen darüber. Vor rund eineinhalb Jahren haben sie sich im Internet kennengelernt. „Wir haben das Gleiche studiert und hatten zufällig auch eine gemeinsame Freundin. Die hat sofort gesagt: Ihr passt zusammen. Und zack waren wir ein Paar - das ging schon schnell.“ erinnert sich Berno lachend.

Stuttgart ist für mich eine Herzensstadt. Klar, es gibt größere Städte und auch schönere Städte, aber wenn ich hierher komme, ist das Heimat.“

„Little San Francisco“, wie Daniel das hügelige Stuttgart liebevoll nennt, ist für beide ein aufgeschlossener Ort. „In Großstädten ist schwul sein kein Thema mehr, da kann jeder machen was er will. Ich selbst komme aus einer sehr christlichen Familie. Da war Homosexualität ein Thema, das man eigentlich verschwiegen hat. Mittlerweile habe ich alles ganz gut aufgearbeitet und bin sehr froh und glücklich“, sagt Berno.

Mit ihrem Blog wollen sie die Leser zwar für das Thema sensibilisieren - im Zentrum stehen für sie aber Geschichten über Mode, Reisen und Lieblingsrezepte.

„Ich bin es manchmal sogar ein bisschen leid, wenn bei Schwulen immer von „Pride“ und „Wir sind so toll!“ die Rede ist. Am besten wäre es, wenn einfach jeder gleichbehandelt werden würde – und eben auch nicht als besonders toll oder besonders bunt.“

Pro Woche stecken Daniel und Berno insgesamt rund einen Tag in ihren Blog und ihren Instagram-Kanal. „Man kennt ja dieses typische Blogger-Reiseleben. Das ist schon cool, aber wenn ich an meine Karriere denke, dann sehe ich mich nicht als Blogger sondern als Projektmanager in einem Unternehmen“, sagt Daniel.

„Trotzdem ist es natürlich schon eine Motivation, wenn die Leser- und Followerzahlen steigen und man sieht, dass sich Menschen für unsere Themen interessieren. Es wäre falsch zu sagen, man mache das nur für sich… dann könnte man auch einfach ein Tagebuch schreiben und es in die Schublade legen.“