„Bar jeder Sicht“ in Mainz – Ein Zuhause für die queere Community

Stand
Autor/in
Uta Lemme

Ich konnte mir meine Zukunft früher nicht vorstellen.

Chey ist in einem Dorf im Hunsrück aufgewachsen. Das Angebot für queere Menschen ist dort klein, die Angst vor Diskriminierung groß. Den ersten Besuch in der „Bar jeder Sicht“, dem queeren Kulturzentrum in Mainz, beschreibt Chey deshalb als „Horizonterweiterung“. Die Bar hatte gerade neu eröffnet.

Und zum Beispiel auch ältere queere Menschen zu sehen, die ihr Leben leben und da wirklich zu sehen: Wow. Da ist so viel Leben, da ist so viel Lebendigkeit, da ist so viel Freude. Das hat ganz viel in mir gemacht.

Chey identifiziert sich selbst als non-binär oder nicht-binär: „Das ist eine Bezeichnung, dass man sich nicht als Mann oder Frau identifiziert. Es kann etwas dazwischen sein oder ganz losgelöst davon.“

Ein langer Weg bis zum Outing

Die eigene Identität frei leben – das war ein langer Weg für Chey. Erst am Abiball hat sich Chey dann offiziell geoutet. Ein wichtiger Schritt im Leben von Chey: „Seitdem ich das so angenommen habe, ist es, als ob sich eine Handbremse gelöst hat, ein Knoten, der sich gelöst hat und auf einmal ganz viel Energie freisetzt. Der vorher immer sehr ausgebremst hat innerlich.“

Engagement für andere

Chey arbeitet inzwischen selbst ehrenamtlich in der „Bar jeder Sicht“.  Im Service, in der Kinogruppe oder in verschiedenen Stammtischen. Im queeren Kulturzentrum in Mainz treffen sich mehr als 60 Gruppen. Fast alles hier wird ehrenamtlich gestemmt. Ein Safe-Space für die queere Community – aber auch nicht-queere Menschen sind ausdrücklich willkommen. Für Chey ist es ein Ort, an dem es für alle möglich sein soll, Sichtbarkeit zu leben. Das Angebot wird sehr gut angenommen, die Nachfrage nach Beratung ist groß. „Wir platzen aus allen Nähten.“ Deshalb müssen bald neue Räumlichkeiten gefunden werden.

Mannheim

Nach lebensrettender Beinamputation kämpft sich Gastronom Claus zurück ins Leben und seine Wirtshaus-Küche

Nach einem Zusammenbruch in seiner Küche und einer lebensrettenden Beinamputation kämpft sich Gastronom Claus zurück in die Küche seines Wirtshauses und mitten ins Leben. 

Nach Großbrand: Wie 300 Menschen ihren geliebten Maroni-Mann unterstützen und seine Existenz retten

Ein Großbrand in Lörrach zerstört Salvatores Maroni-Stand und seine Motorradsammlung. Doch die Stadtgemeinschaft lässt ihren beliebten Maroni-Mann nicht im Stich. 

Freiburg

Katholischer Pfarrer und eine Rampensau? Priester Frederik will in der Kirche Freude versprühen

Frederik, 36, ist katholischer Priester in den Dörfern rund um Villingen. In der Kirche gehe es ihm nicht nur darum, fromme Predigten zu halten. Er wolle, dass Freude aufkommt.

Stand
Autor/in
Uta Lemme