Corona nimmt Geschäftsfrau Jennifer aus Stuttgart das Selbstbewusstsein: Ihr Mann geht arbeiten, sie bleibt unfreiwillig mit den Kindern daheim. Aber sie lässt sich davon nicht aufhalten.
Ich habe mich nie über meine Mutterrolle definiert und trotzdem liebe ich meine Kinder.
Jennifer startet ihre Karriere mit 19 Jahren. Sie arbeitet bei einer Designmesse und wird Geschäftsführerin einer Agentur. „Mein erstes Leben war krass erfolgreich. Ich hatte mir in der Designbranche einen Namen aufgebaut und dachte, das ist es.“
Karriereknick Corona
Auf dem Höhepunkt ihrer Karriere legt Corona die Welt lahm. „Ich habe mein Leben bis dato im Dauersprint verbracht und hatte plötzlich von einem auf den anderen Tag keinen Job mehr. Ich habe mein Selbstwertgefühl verloren, weil ich mich mehr darüber definiert habe, was ich tue, und nicht, was ich bin.“
Hausfrau und Mutter – unfreiwillig
Jennifer ist jetzt viel mit ihren zwei Kindern zu Hause. „Ich habe es gehasst, dass mein Mann arbeiten gehen konnte und ich mit den Kindern zu Hause bleiben musste.“
Schon seit der Geburt ihres ersten Kindes ist Jennifer klar, dass sie nicht auf das Mutter-Sein reduziert werden will: „Ich bin ich. Jennifer. Frau, Partnerin, Unternehmerin und eben auch Mutter. Ich wollte mein ‚Ich‘ nie verlieren. Ich möchte das Gefühl nicht verlieren, dass es mich auch abseits der Mutterrolle gibt.“
Jennifer arbeitet heute als Unternehmerin und organisiert ein feministisches Festival: „Ich möchte meine Erfahrungen teilen und Frauen empowern, das zu machen, wovon sie träumen und was sie sich wünschen und auf ihre Bedürfnisse zu hören.“
Bedürfnisorientierte Erziehung ist keine Einbahnstraße
Das Thema Bedürfnisse ist ihr auch in ihrem Privatleben wichtig: „Ich bin eine Mutter, die schon immer persönliche Grenzen gesetzt hat. Ich will nicht zum People-Pleaser der Kinder werden. Die Bedürfnisse der Kinder sind mir wichtig, meine Bedürfnisse aber auch. Bei uns gibt es zum Beispiel eine Uhrzeit, da gehen die Kinder auf ihre Zimmer. Ich will abends in Ruhe auf dem Sofa sitzen können.“
Trotzdem will sie ihre Kinder nicht missen: „Ich bin happy da, wo ich bin. Ich kann mir ein Leben ohne die Kinder nicht mehr vorstellen. Ich liebe es, gemeinsam mit ihnen Dinge zu unternehmen und Quality Time zu haben.“
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