Physik

Warum kann man Wasser zwar schnell erhitzen, aber nur langsam abkühlen?

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Gábor Paál
Gábor Paál

Wärme zu erzeugen ist relativ leicht

Um Wasser zu erhitzen, setzen wir es einer Umgebung aus, die noch viel heißer ist: Eine normale Herdplatte zum Beispiel kann 400°C heiß werden und die Herdplatte leitet die Wärme gut. Ähnlich ist es im Wasserkocher. Wenn ich das Wasser dieser großen Hitze aussetze, kann ich es schnell von Zimmertemperatur auf 100°C erhitzen – immerhin ein Temperatursprung von 80°C.

Wenn ich das Wasser genauso schnell wieder um 80°C abkühlen wollte, also von 100°C auf 20°C, bräuchte ich bei gleichem Vorgehen eine Umgebung von fast minus 400°C. Das liegt weit unterhalb des absoluten Nullpunkts und das geht natürlich nicht.

Es gibt auch keine "kühlende Mikrowelle"

Mikrowellen sorgen durch elektromagnetische Felder dafür, dass die Wassermoleküle in Bewegung versetzt werden. Aber umgekehrt gibt es keine Mikrowelle, die die Bewegung der Wassermoleküle bremsen und damit das Wasser abkühlen würde.

Grundsätzlich gilt: Wärme zu erzeugen ist leicht. Man muss ein Gas entzünden oder lässt Strom fließen und schon wird es heiß. Dabei wird chemische oder elektrische Energie in Wärme verwandelt. Aber man kann die Wärme praktisch nicht wieder zurückverwandeln. – Wärme ist für die Natur die ungeordnetste und somit "bequemste" Form von Energie. Kühlen ist deshalb viel aufwendiger.

Man kann da nicht einfach einen Schalter oder eine Platte anstellen und dann wird es kalt, sondern man bräuchte flüssigen Stickstoff oder Trockeneis, die mit viel Energie hergestellt werden müssten. Die einzige alltagstaugliche Möglichkeit, heißes Wasser abzukühlen, ist zu warten, bis sich die Wärme in der Umgebung verteilt hat. Oder aber man gibt reichlich Eiswürfel dazu.

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