In einer unberührten Naturlandschaft wäre eine Fütterung der Vögel im Winter gar nicht nötig. Unserer Kulturlandschaft ist aber stark beeinträchtigt – durch die moderne Landwirtschaft, die Anwendung von Herbiziden, Insektiziden usw. Für viele Vogelarten ist daher das Nahrungsangebot eingeschränkt und darum ist eine Fütterung im Winter absolut sinnvoll.
Eine positive Nebenwirkung ist, dass derjenige, der Vogelfütterung betreibt, sich auch mehr und mehr für die Vögel interessiert. So wird er aufgeschlossen für Probleme des Vogelschutzes. Es ist auch schön, wenn man nach einiger Zeit Erfolgserlebnisse hat, weil man lernt, die einzelnen Arten zu unterscheiden. Die Winterfütterung ist also auf jeden Fall richtig.
Eine Fütterung im Sommer dagegen ist problematisch. Wenn man ein paar Sämereien wie z.B. Sonnenblumenkerne auslegt, um die Vögel zu beobachten, ist das nicht weiter schlimm. Da kommt mal eine Meise oder ein Buchfink, die das dann fressen.
Aber dieses Futter soll nicht verwendet werden, um die natürliche Nahrung zu ersetzen. Denn die jungen Vögel bzw. die meisten jungen Singvögel brauchen eiweißhaltige Kost. Die bekommen sie in Form von Insekten, deren Larven, Raupen, Blattläusen, Spinnen oder Würmern und ähnlichem. Die Altvögel sollte man nicht mit Vogelfutter ablenken, da sie es sonst möglicherweise an die Jungen verfüttern. Für die wäre das nicht gut.
Aber wenn man beispielsweise ein Gemisch aus Rinderfett und Weizenkleie zu gleichen Gewichtsteilen füttert, was man von den Meisenknödeln kennt, die man im Winter aushängt, dann macht es nichts, wenn sie daran ein bisschen herumpicken.
Aber grundsätzlich möchte ich sagen, ist eine Fütterung im Sommer nicht notwendig.
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