Physik

Kann man durch Zentrifugalkraft künstliche Schwerkraft erzeugen?

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Metin Tolan
Metin Tolan (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa/Universität Göttigen | Jan Vetter)

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Unsere Sinnesorgane unterscheiden nicht die Art der Kraft

Das größte Problem im Weltall ist für den Menschen der Mangel an Schwerkraft. Die Muskeln bilden sich wegen der mangelnden Belastung zurück. Man braucht also künstliche Schwerkraft.

Durch Zentrifugalkraft kann man tatsächlich künstliche Schwerkraft erzeugen. Wir haben kein Sinnesorgan, das die Art der Kraft unterscheidet – das wäre also kein Problem. Bewegungen wären aber durch die Zentrifugalkraft schwieriger, weil man durch die Corioliskraft immer abgelenkt würde. Denn man hätte ständig das Gefühl, die Umgebung bewegt sich unter einem weg, was sie ja auch tut. Das führt zu kuriosen Effekten.

Künstliche Schwerkraft ist zu teuer

In manchen Science-Fiction-Filmen drehen sich die Raumschiffe; damit hätte man das Problem, dass sich die Muskeln zurückbilden, tatsächlich gelöst. Aber in der Realität macht man das nicht, weil es einfach viel zu viel Energie kostet.

Im Bond-Film "Moonraker" dreht sich die Raumstation, wodurch man künstliche Schwerkraft erzeugt. Unsere Berechnungen haben ergeben, dass sie, allein um diese Raumstation in Gang zu setzen, etwa 8.000 Tonnen Treibstoff brauchen. Diesen Treibstoff müssten sie natürlich mitnehmen. Und jede Tonne und jedes Kilo Gewicht, das man in den Weltraum mitnehmen muss, braucht ein Vielfaches an Treibstoff, um es überhaupt in eine Umlaufbahn zu bringen.

Die Probleme weiterer theoretischer Ansätze haben wir bisher nicht mal ansatzweise gelöst. Da ist noch sehr viel zu tun.

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