Ungewöhnliche Schauplätze beim Sportschau-Winter-Wochenende
40.000 Menschen und mehr jubeln, machen einen Höllenlärm, trampeln, schütteln Kuhglocken, tröten in diesen Wintersport-ARD-Tagen. Normalerweise. Jetzt hupte höchstens ein Auto in der Tiefgarage des SWR in Stuttgart. „Dank" Corona.
Statt Reporter*innen, Kommentator*innen, Moderator*innen und Expert*innen aus kompliziert vernetzten Drehorten auf die Bildschirme zu bringen, bearbeitete der SWR als Federführer die Skisprung-Wettbewerbe aus der schnöden Tiefgarage und die Ski-Alpin-Zulieferungen aus dem Studio B im Funkhaus Stuttgart.
Neue Arbeitsstrukturen wegen Corona
Der fürsorgliche Umgang mit der Gesundheit und die verpflichtenden Corona-Hygiene-Konzepte für alle Beteiligten vor Ort und im Sender müssen umgesetzt und die Kosten im Augen behalten werden. Das bedeutet für den SWR einen großen Kraftakt. Was sonst über die Hauptabteilung Sport, die Multimediale Herstellung Sport und die Abteilung Außenübertragung läuft, musste kombiniert werden mit der hausinternen Technik des Studios B und dem parallel laufenden Regelbetrieb, vor allem den TV-Sendungen wie SWR Aktuell, Weltspiegel, Tigerenten Club.
Die Technik im Hintergrund
Der SWR ist federführender ARD-Sender für das Skispringen und gemeinsam mit dem BR für Ski Alpin zuständig. Normalerweise werden diese Events von Sendecrews in Übertragungswagen und mit SNGs (Satellite News Gathering, örtlich ungebundene Methode der Informationsübertragung) vor Ort wahrgenommen. Am Ende wird ein fertig gemischtes Sendesignal mit Ton und Bild an die ARD-Wintersport-Sendezentrale in Köln (WDR) geliefert.
Zwei große Sport-Events in Einzelteilen mit mehreren Signalen mussten in diesem Jahr gleichzeitig von außen per Satellit ins Haus geholt werden, um dort – fein säuberlich getrennt – bearbeitet zu werden. Das betraf zwei sogenannte „Weltbilder“ der Sportevents (Ski Alpin und Skispringen), plus zusätzliche individuell bestellte Signalangebote wie Interviews, Trainerkamera oder weitere spezielle Bildangebote wie das sogenannte „Leaderboard“.
Damit diese Signale perfekt verarbeitet werden konnten, war bei diesem Konstrukt im Vorfeld eine leitungstechnische und logistische Sisyphos-Arbeit vonnöten. Das hat der Technische Leiter in der Außenübertragung, Gregor Schmid, mit seinem Team und vielen, vielen Kolleg*innen an den entsprechenden Stellen im SWR Funkhaus mit Bravour gelöst.